30 November 2005

Spruch: Schnapp den Drachen

Eben lief die Werbung für das neue Hasbro Brettspiel: Toru - Schnapp den Drachen

Neben ihr fernsehschauend war mein einziger Kommentar:
"Hab ich schon."

Sie hat gelacht, als sie mich Arsch genannt hat.

Einladungen

Eines meiner schwersten Kindheitstraumata ist, dass ich als kleiner Steppke die Einladungen zu meiner Kommunion alle selber schreiben musste.

Ja, richtig. Mit der Hand. Und meinem Füller. Und fehlerfrei!
Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich da tagelang am Esstisch saß und so was von keinen Bock hatte die tausende Karten zu schreiben.
Jede noch so willkommene Ablenkung habe ich genutzt, ich glaube, ich hab zum Beispiel nie wieder so gerne und so ausgiebig abgetrocknet wie damals.

Damals hab ich mir geschworen, mir so was nie wieder anzutun, aber (und das hat mich selber überrascht) heute sehe ich das anders.

Wie zu erwarten müssen wir für die Trauung nun ja auch Leute schriftlich einladen und trotz Evolution zu eMails, Telefon und Fax ist es immer noch Brauch diese auch per Post "händisch" zu verschicken.

Da wir mittlerweile schon 2x eine Hochzeits-Einladung bekommen haben (was nicht daran liegt, dass wir keine Freunde haben, sondern dass diese Mädchen sich bloß alle nicht zu trauen trauen), hatten wir ja nun schon eine ungefähre Vorstellung von dem, was wir so leisten sollten.
Also suchen wir derzeit nach einer Lösung für die Einladung.

Ich bin ja mehr der Anhänger von "ganz oder gar nicht", also entweder man ruft alle an, checkt ob sie es im Kalender eingetragen haben und ruft 2 Wochen vor der Trauung noch mal an, um zu fragen wer denn nun kommt; oder man macht es richtig und verschickt schöne selbst gebastelte Karten, die auch irgendwas über einen aussagen.
(Wenn auch nur, dass man sehr viel Freizeit hat.)

Anfangs fand Dani letzteres auch eine gute Idee, schließlich haben Katrin und Thorsten (bei denen wir als höchstes Zeichen der Bewunderung so manche Idee abkupfern) ebenfalls so ziemlich alles selber gebastelt.
Find ich eigentlich ganz cool, vermutlich weil ich diesmal den Text breit grinsend mit dem Drucker eindrucken würde und nur ein wenig die Schere und den Pritt-Stift schwingen würde.
Also hat sie sich ein Buch gekauft mit ein paar Ideen zu so was.

Unnötig zu erwähnen, dass dieses Buch aus vielleicht 40 Seiten besteht aber ungefähr so viel wie ein Neuwagen kostete.
So neumodischen Schnickschnack wie das Internet benutzen wir ja für so was nicht.

Irgendwie jedoch fand sie dort keine guten Ideen, außer dass die Tischkarten und die Dankkarten und die Menükarten doch alle dasselbe Motiv dann haben müssten.
Und das ist ihr zu viel Bastelei.

Also, erstens war ich der Meinung, die Menükarten sind Sache der Gaststätte.
Zweitens sind Dankkarten für mich was, was man Wochen später liest und wo das Motiv egal ist. (Eigentlich wäre es ja männlich-clever, die direkt auf der Feier zu verteilen, schließlich sind die, die sie dann bekommen ja auch grade alle da.)
Und drittens sollen vielleicht 70 Einladungen viel Arbeit sein, aber tagelang Window-Color-Bilder malen und dann an der Scheibe quasi mit der Wasserwaage ausrichten ist nix?!? mpf...

Also sucht sie nun nach Druckereien hier in der Gegend, gestern waren wir bei der ersten, um uns mal deren Motiv-Bücher anzusehen.

Leck mich fett, gibt es da viele.
Ok, der Fairness halber muss ich zugeben, wir haben eigentlich nur 2 Ordner gezeigt bekommen, aber die waren so randvoll mit Ideen und Mustern und Farben, dass ich mich schon nach dem dritten "oder gucken Sie mal die hier" entschieden hatte, dass ich lieber ein Fax schreiben würde.

Und überhaupt: Was für eine Farbe soll bitte Lavendel-Charmion sein?
Ich bin mir nicht mal sicher, ob das so geschrieben wird.
Eigentlich bin ich ja farbenblind, aber ich weiß wie ich diese Farbe genannt hätte:
Schwuchtelblau.

Wenigstens ist Dani grundsätzlich ob des Aussehens meiner Meinung; wir suchen wenn etwas in rot und mit Herzen.
Aber da gestern war nichts wirklich schönes dabei, und selbst für die anderen wollten die ganz ordentlich Geld haben.
Also hat sie heute noch mal eine andere Druckerei angerufen, die schicken uns Muster direkt nach Hause.
Mal sehen, ob da was Gutes bei rumkommt.

Schließlich hatte ich noch eine Idee für die Dank- und die Tischkarten.
Wenn man einen hübschen Stein nimmt und da mit der Flex von oben einen schmalen Schlitz rein schleift, in diesen dann das Namenskärtchen an den Tischen rein steckt und vielleicht auf die Rückseite so was wie "Daniela & Florian, 27.05.2005" schreibt, dann können die Leute den Stein mit nach Hause nehmen und wenn wir dann die Danksagungen (ja wahrscheinlich mit Photo) verschicken, dann haben die Verwandten und Freunde so gleich die Möglichkeit das Bild in den Stein zu stecken und uns irgendwo in die Photoecke zu stellen, ohne einen Rahmen kaufen zu müssen.

Genial, oder?

29 November 2005

Trauringe

Dani und ich haben ja zu unserer Verlobung bereits unsere Eheringe gekauft, und wie die meisten von euch wissen, tragen wir diese auch beide an der rechten Hand als Zeichen unserer Liebe.

(Und wenn das halt grad nicht stimmt ist es zumindest ein guter Schmuck.)

Da wir auf unserer Verlobung damals schon ahnten, in welche Richtung das alles führen würde, hatten wir wohlweißlich lediglich die Namen des jeweils anderen eingravieren lassen, zudem steht bei meinem auch noch eine umgedrehte 666 drin, was ja bekanntlich die Zahl des Teufels ist.
Dani sagt zwar immer was wäre was ganz anderes, aber manchmal beobachte ich sie heimlich dabei wie sie vorm Spiegel ihre Hörner wieder reindrückt und dabei irgendwas auf Latein murmelt.
Außerdem wird mir immer kalt und schwarz vor Augen, wenn ich versuche ihn abzunehmen.
Sei's drum...

Jedenfalls war für mich das Thema Trauringe damit eigentlich durch, wir hatten abgemacht, dass bei einer eventuellen Trauung nur noch das Datum eingraviert wird.

Weit gefehlt...

Wisst ihr, langsam erkenne ich da ein Verhaltensmuster:
Egal was Frauen vor der Trauung darüber sagen: wenn es akut wird ist das alles falsch und ungültig.

Ich soll ihr nun also einen Vorsteckring besorgen.
Ich kannte das Wort bis zu diesem Tag nicht mal und selbst jetzt bin ich mir nicht mal sicher, ob man darunter nicht eigentlich ein Accessoire aus dem Beate Uhse Katalog versteht.
Aber offensichtlich ist das eine alte Tradition oder ein Brauch oder sowas. (*)

Nun war ich eben in der Stadt und konnte so auch mal kurz in unseren örtlichen Gold & Juwelendealer reinhüpfen, der zufälligerweise auch van Wüllen heißt und meines Wissens auch aus Wüllen kommt, einem designiertem eingemeindeten Dorf von Ahaus.
Nach kurzer Wartezeit sprach ich also mit der Fachverkäuferin und erklärte ihr meine Lage.
Als sie mich fragte, wann denn die Hochzeit wäre und ich wahrheitsgemäß mit "Ende Mai" antwortete wandelte sich der Blick ihrer Augen von stressartiger Mordlust in Wohlwollen.
Offensichtlich haben Juweliere vor Weihnachten besonders viel zu tun.

Ich soll halt im März wiederkommen, das würde für die Gravur dicke reichen.
Und für den Vorsteckring: Sie hat mir ein paar Kataloge mitgegeben, damit ich mit Dani mal rausfinde, welche Art ihr überhaupt gefällt.
Unglaublich was es da alles gibt.

Nun, da Dani das hier auch liest kann ich meine komplette Idee zu dem Trauring Vorsteckring nicht preisgeben, aber nur soviel:
Sie wird richtig freudig überrascht sein.
Und mir macht das dann auch Spaß.

Ich hab’s echt drauf.
_________________________
(*) Dieser Satz ist eine Hommage an Robert Rankin und an Lutz, der mich auf dessen Bücher aufmerksam gemacht hat.

27 November 2005

Spruch: Disteln

Soeben geschehen, wir beide sitzen am PC, sie guckt wieder braut.de oder eheterror.de (oder so), ich versuche einfach nur friedlich eMails zu schreiben.

"Guck mal, Schatz, das ist ein schöner Brautstrauß."
"Mhm?"
"So einen möchte ich."
"Mhm."
"Du musst mir den kaufen, das weißt du, oder?"
"Ich habe schon bei Distel-Land angerufen, die machen was fertig."

26 November 2005

Trauzeugen

Wie sich vielleicht die ein oder anderen an unsere (erste) Verlobung 2002 noch erinnern können, war Holger schon immer als mein Trauzeuge vorgesehen.
Das Ganze geht auf ein Verprechen aus dem Jahre 1994 zurück, wo Andrea, Holger und ich uns das gegenseitig versprochen haben, bei den jeweils anderen als eben solche einzutreten.

Nun, Andrea ist inzwischen kein Thema mehr, aber Holger und ich mögen uns, sehr zu unserem Erstaunen, immer noch von Jahr zu Jahr besser, so dass die Frage nach dem Wer für mich keinerlei Überlegung bedurfte.
Ich hab ihn zwar trotzdem vorsichtshalber nochmal bei einem gemeinsamen Essen gefragt, aber er sieht das genau so.
Mitgefangen mitgehangen. Quasi.

Daniela jedoch, und da gingen die Probleme schon wieder los, hat sich irgendwie in den Kopf gesetzt, dass wir 2 Brautführer und -innen für die kirchliche Trauung brauchen.
Sieht besser aus, macht mehr Spaß und überhaupt...
Nun, sie hat sich ziemlich schnell entschieden wen sie möchte, Janine und Claudia werden ihr da rechter Hand neben stehen, während ich nun vor dem Problem stand, dass ich eine Menge Leute habe, die ich mir da vorstellen könnte.
(Ja, ich habe Freunde.)

Was macht man da?
Zum einen ist es ein heikles Thema wenn man nun plötzlich jemand 2. sucht und sich dann für jemanden entscheidet, wo der eine oder andere dann vieleicht sagt: "warum der und nicht ich?"
Zum anderen hatte ich ansich nach genauem Nachdenken schon jemand im Kopf, der da unbedingt hingehört, nämlich meinen anderen Besten Freund Jens.

Das Problem jedoch war: Wir reden nie mit einander.
Er studiert in Berlin, ich wohne in Neuss, wir haben uns seit fast 2 Jahren nicht gesehen und immer wenn der eine in der Heimatstadt Ahaus ist, ist der andere grad irgendwo anders.
Ausreden, Ausreden; schließlich haben wir ja Telefon, Internet, Flugreisen für 19Euronen und beide eigentlich jede Menge Zeit.
Dennoch war ich mir nicht sicher... vieleicht kennt ihr das: Man fragt sich irgendwie, ob man sich wohl noch so gut versteht wie "früher".

Praktischerweise jedoch war ich die vergangenen 3 Tage von der Bundesregierung nach Berlin eingeladen.
Ich würde euch gerne erzählen, dass man dort gemerkt hat, dass man mich vor allen Entscheidungen grundsätzlich fragen sollte, aber leider war es "nur" eine Besucherreise vom Bundespresseamt mit der FDP, die ihr übrigens alle wählen solltet.

Jedenfalls hatten wir Abends nach dem gemeinsamen Abendessen frei und so konnten Jens und ich (und Holger natürlich auch) uns endlich mal wieder treffen.
Unnötig zu erwähnen, dass es vollkommen unbegründet war, an unserer Freundschaft zu zweifeln.
Jeweils 3 Riesengläser Vodka-RedBull später war alles wieder so wie es sein sollte und er freut sich wirklich, dabei zu sein, wenn ich mich in den Todesschlund der Hölle die Ehe begebe.
Nur um sicher zu gehen haben wir am 2. Abend in der Hotelbar noch eine 74€ Rechnung produziert, was gar nicht so einfach ist, wenn ein Martini 3,50€ kostet und die Erdnüsse umsonst sind.

Ich freue mich wirklich darüber, dass Jens in der Kirche (und vieleicht wenn er es zeitlich schafft als Zuschauer auch auf dem Standesamt) patizipieren wird und irgendwie habe ich den Eindruck, dass Holger auch ganz froh ist, bei der Trauung nicht wie ein weißer Elefant von allen da vorne alleine angeglotzt zu werden.

21 November 2005

Tanzschule

Über die Hochzeit haben Daniela und ich eigentlich nur wenige Streitthemen;

bis auf dass sie auf das Hochzeitsfoto will (ist abzulehnen) und das ich gerne im Hawai-Hemd-Stoffmuster-Anzug heiraten möchte (ist zu bejahen) gibt es da eigentlich nur noch das Reizthema "Tanzen".

Um es kurz zu sagen:
Ich finde tanzen doof.

Also nicht das "abtanzen" am Wochenende, sondern das Walzer-Chachacha-Tanzen, dass man in Tanzkursen durchleben muss.
Ich konnte mich schon in meiner Jugend erfolgreich vor dieser bei 13-15 jährigen Paarungswilligen so beliebten Bewegungsträgödie drücken und hatte an sich auch nicht vor, es im späteren Leben nachzuholen.

Aber es kommt wie es kommt, man wird paarungswillig und irgendwann kriegen sie einen.
1-2-Schritt-1-2-Schritt-Rückwärtsrolle-uund-Stand.
Juhu.

So auch mich vor 2 Jahren. Ich weiß nicht mehr was Dani mir alles zur Motivation versprochen oder angedroht hat, aber ich hab damals nachgegeben und wir gingen also hin.
Leider leider mussten wir den Kurs dann aber mittendrin abbrechen, ich wurde nach Fürth befördert und zog weg von Neuss. So ein Pech.
(Daniela behauptet immer noch, dass ich nur weggezogen bin, weil ich mich vorm Kurs drücken wollte, aber das kann sie nicht beweisen. )

Nun, inzwischen bin ich wieder da und wir wollen die Hochzeit und natürlich tanzt man dort auch.

Ich vertrete ja den Standpunkt, dass man im Gefühl der völligen Liebe, welches mich ja sicher bei der Hochzeitsfeier durchströmen wird, allein durch das Herz geführt jeden Tanz mit der Braut aus dem Effeff beherrschen wird und dass es absolut unnötig, ja sogar störend ist, wenn man in diesem Augenblick der völligen Vereintheit durch vorher indoktrinierte Schrittfolgen quasi mechanisch ein Programm abhumpelt.

Dani sagt, das ist Bullshit.

Also habe ich keine Wahl und muss einen Hochzeitstanzkurs machen.
Mein einziger Trost ist, dass ich das nicht allein durchstehen muss, ein sehr guter Freund von mir, mit dessen bessere Hälfte mit Dani sehr gut befreundet ist, muss da nun ebenfalls durch.
Ich hatte zwar gehofft, dass er mich ablehnend unterstützt, aber leider ist er unmännlich der Meinung, so was würde einfach dazu gehören.

Ich sehe einfach keinen Ausweg...

20 November 2005

Standesamt, erster Versuch - Nachtrag

Dani erzählte mir heute, dass das Standesamt unseren "reservierten" Termin bis zum 20. April reserviert hält, falls wir es doch nicht schaffen sollten, übernächsten Donnerstag hinzugehen und das final zu buchen.
Muss ich wohl beim Lesen des "Baum-Angebots" überhört haben.

4 Wochen?
Mhm, dachte ich mir, wer beschließt denn schon so kurzfristig zu heiraten?
Außer vielleicht in Las Vegas...

Und vor genau 5 Minuten habe ich mit einer alten Bekannten hier aus Neuss gechattet, welche mir erzählte, dass sie und ihr Freund innerhalb von 3 Wochen die Hochzeit vollbringen wollen.

Hehe, so kann’s gehen.

18 November 2005

Standesamt, erster Versuch

Gestern Abend waren wir nach Danielas Feierabend noch schnell zum Standesamt, Donnerstags haben die hier bis 18:00Uhr auf, so dass das gerade noch gepasst hat.

Als wir ankamen mussten wir zwar erst warten, konnten aber in der Zeit einen Blick in die Vitrine mit den Stammbüchern werfen, die man dort käuflich erwerben kann.
Die Preisspanne reicht vom schönsten Buch mit 22€ bis zum dicksten aber hässlichsten für 58€.
Gott sei Dank haben Dani und ich beide einen ähnlichen Geschmack...

Bei der Standesbeamtin dann ging alles sehr reibungslos, während sie das Familienbuch von Daniela holte (da ihre Eltern hier wohnen, sind die Unterlagen hier eingelagert) konnten wir das nebenan gelegene Trauzimmer "Rathaustrauzimmer" ansehen.



Ich finde es sehr schön, das blau beruhigt, die Einrichtung ist edel, die Beleuchtung gut und alles in allem finde ich die Atmosphäre passend.

Natürlich konnten wir es nicht lassen, uns schon mal heimlich hinzusetzen.
Probehalber quasi.

Nun, Dani hingegen will in dem anderen Raum, dem "Clemens-Sels-Zimmer" heiraten, dass ich hier zeige, wenn wir es in 2 Wochen angesehen haben.

Es gab nämlich dann doch ein kleines Problem mit der Anmeldung:
Wir waren zu früh.

Das Standesamt nimmt Anmeldungen frühestens 6 Monate vor dem Traudatum entgegen.
Gestern waren es aber noch 6 Monate und 3 Tage.
Super...

Zuerst habe ich mich ein wenig geärgert, die 3 Tage, das kann man doch vordatieren.
Aber dann ist mir eingefallen, dass die sich schon an solche Sachen halten müssen, nachher hat man Zoff und kann sich irgendwie über "illegale & nichtige Trauung" rauswinden und die Stadt müsste für irgendwelche Regressansprüche grade stehen.

Immerhin hat die Beamtin schon mal alles vorbereitet, so dass wir beim nächsten Mal nicht wieder alle Unterlagen mitnehmen müssen.
Da ich aber kommende Woche in Berlin bin, wird das wohl erst was in 2 Wochen.

Oh, und:
Hier in Neuss ist es von der Stadt im Angebot, dass man einen "Hochzeitsbaum" pflanzen (und damit kaufen) kann.
Man sucht sich einen Baum aus einer Liste aus, überweißt das Geld, kann zustimmen ob man das in der Zeitung veröffentlicht haben will und dann pflanzt die Stadt auf einem besonderen Feld den Baum und macht davor auf einem kleinen Granitblock eine Plakette von wem das ist.
Eigentlich ne süße Idee, kostet sogar weniger als Gedacht, einige Arten gabs schon ab 65€.

Was mich aber gewundert hat:
Auf dem Zettel waren alle Stammarten als "3x beschult" ausgewisen.
Ich hab Dani gefragt, ob dass heißt, dass die Bäume in der Baumschule vielleicht Abitur gemacht haben:
Grundschule: Grade wachsen, Rinde bekommen, Blätter knospen lassen und im Herbst abwerfen.
Realschule: Clorophyll bilden, Sauerstoff erzeugen, Sonne entgegenrecken, im Wind rascheln.
Gymnasium: Blüten bilden, Vogelnester ertragen, in Würde altern, bei Sturm auf Autos oder Stromleitungen fallen.

Sie hat mich irgendwie sehr seltsam angesehen...

15 November 2005

Hochzeitszeitschrift - III

Öhm... versteht mich nicht falsch, aber...

Warum sind da zwar circa 11 Millionen Werbeseiten für Hochzeitskleider, Schleier, Hauben, Schuhe und Socken in so einer Zeitschrift, aber keine einzige Anzeige für "was drunter"?

Immerhin trägt "sie" doch auch was drunter, oder?

Und wenn das die gleiche Unterwäsche wie sonst auch immer wäre, würden die meisten Männer vermutlich lachend in eine Kreissäge springen.
Oder zumindest deutlich den Feinripp-Aufstand proben!

Oder redet man da nicht drüber?
Gibts dafür auch eine Extra-Zeitschrift?

Ich glaub, die würde ich ihr dann sogar kaufen.

13 November 2005

Erstes Gespräch in St. josef

Freitag Abend um 18:00Uhr hatten wir unser erstes Gespräch in St. Josef mit Diakon Josef Korthues, einem wirklich sehr netten Menschen, der mich auch schon seit meiner Babyzeit kennt.

Ich wurde damals in St. Josef getauft und meine Mutter war später mit mir aktiv bei der JG oder einem dieser familienaktiven Gruppen, so genau weiß ich die Namen nicht mehr.

Jedenfalls hatte Josef, den wir nun duzen dürfen, mich wohl per Telefon bisher nicht direkt zuordnen können, aber als wir dann vor ihm standen und er noch mal den Namen las wurde ihm schlagartig klar, dass ich der kleine Rabauke von damals sein müsse.
Dani hat viel gelacht, als man in der Mimik sehen konnte, wie Josef sich vermutlich sehr plötzlich an einige von meinen Untrieben von damals erinnert hat. Egal.

Er hat dann noch mal den Termin kontrolliert, hat uns gesagt, dass das eigentliche Traugespräch erst so ca. 6 Wochen vor der Hochzeit ist und dass man dann auch erst alles klärt; also wie der Gottesdienst sein soll, ob man Messdiener und Kerzenträger möchte (möchten wir), wer die Messe hält, usw. usw.

Ich fand das sehr beruhigend, für mich ist damit der Teil "Kirche" bis Mitte April erstmal geklärt.
Dani hat zwar etwas gemoppert, dass sie nun immer noch nicht genau wüsste wie das nun alles läuft, aber wenn es nach ihr ginge hätten wir vermutlich jetzt schon neben dem Lebenslauf der Pfarrer und aller 120 in Frage kommenden Messdiener auch schon eine Computersimulation davon, wie weit dann die Osterkerze abgebrannt sein wird und wie sich das auf die Lichtverhältnisse in der Kirche während der Trauung auswirkt.

Ich warte ja nur auf den Tag, an dem sie anfängt bei den Wetterdiensten herauszufinden, wie das Wetter im Mai wird. Wir haben schon November, sollte bald losgehen...

Josef hat uns übrigens eine Information am Rande gegeben, die mich dann doch sehr schockiert hat:
Die Braut darf mit in die Kirche.
Nein Scherz... hehe ... konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

Nein, die Info war:
Dieses Jahr hat in St. Josef nur ein (in Zahlen: "1") Paar sich das Ja-Wort gegeben.
Eins!
Nicht pro Woche. Oder pro Monat (was mir immer noch zu wenig wäre...).
Das ganze Jahr.

Jetzt frage ich mich:
Was ist bloß los mit den Leuten?
Haben die alle den Glauben verloren?
Oder wollten die alle lieber in St. Marien heiraten, der Kirche in der Stadt, die das Aussehen und den Charme eines Karstadtgebäudes aus den 60'ern hat.
Ich hoffe letzteres, wenn überhaupt.

Ich fände es zutiefst alarmierend, wenn die Menschen bei uns nicht mehr kirchlich heiraten würden. Immerhin ist Ahaus ja nicht zuletzt auch tiefstes katholisches Münsterland.

Also, mir persönlich ist der Schwur vor Gott wesentlich wichtiger als die Unterschrift vor dem Steuer-Staat.
Dani ebenso, hab sie vorsichtshalber nochmal gefragt.


Deswegen laden wir ja auch alle dorthin ein, und nicht zur Trauung ins Standesamt Neuss eine Woche früher.

Spruch: Exorzismus

Um wenigstens pro forma ein wenig Widerstand zu leisten (quasi "for the records"), lass ich mir immer mal wieder einen blöden aber witzigen Spruch zur Hochzeit einfallen, den ich dann an den Beteiligten oder zumindest an Dani ausprobiere.
Ich werde die natürlich hier hin und wieder zum Besten geben.

Gestern Mittag hatte ich die Idee, Dani zu fragen, ob wir vor der Hochzeit bei ihr denn noch einen Exorzismus vornehmen müssten.

Sie mußte grinsen, hat mich aber für den Rest des Mittagessens ignoriert.

10 November 2005

Die erste Ausgabe

Zack, und da war sie, die erste offizielle monetäre Ausgabe für die Hochzeit.
12,60€ für den Auszug aus dem Familienbuch in Köln, aufgeteilt in 8€ für die Kopie und Rest für Nachnahme.

Kam natürlich in einem richtig offiziellen Umschlag, ähnlich denen für gerichtliche Vorladungen.
Die Dame bei der Post hat leicht gelächelt, als sie gesehen hat, dass der Absender "Standesamt Köln" war.
Ich glaube die Leute ahnen was. *misstrauischumguck*

Der Wisch selber hat mich doch etwas überrascht.
Abgesehen von der erwareteten Auflistung meiner Eltern und Grosseltern, sowie deren jeweiligen Geburtsdaten etc, stehen da tatsächlich alle wichtigen Veränderungen drin, die diesen Familienteil betreffen oder betreffen würden.
Es gibt Felder für Scheidung, Todesurssache und -zeitpunkt, ja sogar eine Namensänderung wird hier erfasst.
Alles ist immer nachgetragen, man erkennt leicht die unterschiedlichen Schreibmaschinen-Typen und sogar die Unterschrift vom Standesbeamten in Ahaus hat sich im Laufe der Zeit leicht verändert.

Da wurde mir klar, dass das in meiner Hand irgendwie ein echtes Dokument ist, dass es mich gibt und wer ich für den Staat bin.
Man lacht ja immer gerne "Ich steh doch vor Ihnen" wenn man irgendwo eine Geburtsurkunde vorzeigen muss.
Aber dieser Schein hier sieht von Grund aus wie ein Papier, dass einzig dem Zweck dient, Menschen zu verwalten, die vielleicht nicht wissen wer sie sind.

Das mag komisch klingen, aber ich musste an meine Großeltern denken, wie die damals innerhalb von Augenblicken vor den anrückenden Russen fliehen mussten und denen genau solche Zertifikate und Urkunden dabei verloren gingen.
In den Unterlagen, die ich mir nach deren Tod gesichert habe (Opas "WICHTIGE PAPIERE"-Ordner, also lebende Geschichte für mich) finden sich von hinten nach vorne Zeichen, wie es damals gewesen sein muss, quasi ohne niedergeschriebene Grundlage "zu sein".
Da findet sich der erste Passersatz der Besatzungsmächte von meiner Oma ebenso, wie eidesstattliche Zeugenaussagen, bei denen alte Kameraden meinem Großvater bestätigen, dass er das Sportabzeichen gemacht hat und daher dafür eine neue Urkunde bekommen kann.

Stell dir mal vor, du fliehst irgendwo hin und kannst wirklich nicht beweisen, wer du bist.

Kein Wunder also, dass es selbst heute noch, im Zeitalter von automatischer Erfassung und Aktenablage von gescannten Papieren es noch Dokumente gibt, die wie ein Schatz von einem Archivar in einem Keller verwaltet werden und lediglich mit Schreibmaschine ergänzt werden.

Dieses Papier wird in Köln wohl noch öfter vorgeholt.
Schießlich hab ich noch keine Kinder und tot bin ich auch noch nicht.

Ich riech bloß komisch.

07 November 2005

Junggesellen-Abschied

Hab mir eben die M*A*S*H-Folge "Margrets Hochzeit" (letzte Folge 5. Staffel) angesehen, in der Hawkeye und BJ den Verlobten von Hotlips nach einem sehr durchzechten Junggesellen-Abschied sturzbetrunken von der Hüfte bis zu den Füßen eingipsen.

Oh man, bin mal gespannt was mich erwartet :D

06 November 2005

Kostenplan

Tjaahaaa,

es ist Sonntag, also war uns langweilig.
Und während ich den Tag natürlich dazu genutzt habe, mich mit sinnlosen Computerspielen computerspielend von den sicherlich kommenden Anstrengungen der Woche abzulenken (höhö), hat Dani angefangen die Hochezit zu planen.

Naja, richtig zu planen halt.
Wir hatten ja schon eine Art Plan, was wie laufen soll, aber ... jetzt hat sie es aufgeschrieben.

Im Internet gibts ja ne menge Verherendes, von kostenlosen Prono-Seiten bis hin zu Bombenbauanleitungen (im Gegenteil zu George W. Bush halte ich nur letztere für gefährlich), und so suchte Dani nach diversen Anleitungen und Tips für Hochzeiten.
Natürlich wurde sie fündig, Google kennt unter dem Suchbegriff "Hochzeit" innerhalb von 0,9 Sekunden 4,76 Mio Websites, und Dani hat sie alle gelesen.

Ihr könnt euch denken, es gab sofort wieder eine dieser Situationen, in denen ich mich gefragt habe, was z.H. mich geritten hat, ihren Rechner neben meinen zu stellen:
Sie saß genau 4 Minuten lang still neben mir, klickte wie Frauen klicken ("klickklick", "klickklick"), während ich versuchte seelig meiner Ruhe mit meinen Panzern Toubruk zu erobern.
Da plötzlich: "Schatz, kann ich dich mal was fragen?"

Nun gehöre ich ebenfalls zur Sorte Mann, die gerne offensichtliche Antworten durch ein Grunzen ersetzen, also grunzte ich ein "Mmpf..." und ließ meine Tiger-Panzer eine weitere Salve auf den Feind ballern.

Dani hingegen kennt mich zu gut, sie weiß wann ich zuhöre und wann nicht.
Wenn sie also meine wirkliche Aufmerksamkeit verlangt, tritt sie mich entweder heftig in den Magen (hat sie noch nie, aber ich weiß, ich würde darauf reagieren) oder sie macht solange Terz bis ich mich ihr zuwende.

So auch hier: "Schatz, das ist was wichtiges, guck mal."
"Mmh?"
"Guck her!"
*seufz* *hinguck* "Ja?"
"Hier steht, man soll einen Kostenplan machen."
Man braucht viele Jahre Beziehungs-Umerziehung, um hinter diesem einfachen Aussagesatz eine Frage zu verstehen.

Da ich aber geistig noch bei dem australischen Panzerabwehrgeschütz hing, welches meinen Jungs grade die Hölle heiß machte, verpeilte ich den tieferen Sinn dieses Satzes und guckte sie verständnislos an, während meine Augen versuchten zurück zu meinem Monitor zu huschen.
"Ja, öhm, ... dann mach doch einen."
"Nein, WIR müssen das machen."
"Ok."
"Was ok?"
"Ja, ok, machen wir einen."
"Ich hab hier schon einen."
"..."
"Hier steht, mit was man so rechnen muss und was man so ausgeben kann. Zum Beispiel für einen Alleinunterhalter oder eine Band. Kriegen wir sowas?"

Jo! Das will ich. Einen Alleinunterhalter, einen DJ Jörg oder so.
Allein die Vorstellung... argh.
"Nee, keinen Alleinunterhalter."
"Was dann? Wir brauchen ja auch Musik zum tanzen. Wir müssen ja auch noch einen Tanzkurs machen."

Gott, ist die gut!
Vom Kostenplan über die Musik in nur 1 Schritt zu diesem verhassten Tanzkurs...
Egal, nicht aufregen, ablenken.
"Was steht da noch auf dem Plan?"
"Wieviel Geld wollen wir denn ausgeben?"
So wenig wie möglich??? "Weiß nicht, müssen wir mal sehen."
"Hier steht, dass man immer 10 - 15% Spielraum nach oben rechnen soll."
"Ja, das denke ich auch..."

Arghh.....
Ok, kürzen wir es ab.
Wir haben uns auf eine Summe geeinigt, aber da ich nicht öffentlich über Summen rede, sag ich die hier nicht laut.
Aber nennen wir sie mal Summe X und ich sage dann im Laufe der Zeit mal, wieviel wir schon drüber liegen.

Es geht mir ja nicht ums Geld.

Und nachdem Dani dann ein wenig in Ruhe mit dem Kostenplan rumgespielt hat, war ich mir auch 100% sicher, dass es noch viel teurer wird.

05 November 2005

Saal gebucht

Ja, mit einem kleinen Anruf ist auch der Schritt nun fest getan.
Wir haben "den Saal" für die Hochzeitsfeier am 27. bei Leers gebucht.

"Schatz, da passen 180 Leute rein. Ob wir den voll kriegen?"

Hier zeigte sich mir auch wieder mal der Unterschied zwischen dem, was man sagt und dem was man denkt.
Gesagt hab ich: "Och wir werden schon ein paar Leute finden, die kommen."

Gedacht hab ich: "Arghhhhhhhhhh.... 180??? *rechne* 180 Leute mal 100 Ocken pro Person, das ist ja ... kann man da nicht auch einfach Suppe servieren? Gibts eigentlich Mengenrabatt? Wir haben nicht mal Preise von verschiedenen Wirtschaften verglichen! Wofür hab ich eigentlich 2 Diplome in Wirtschaftswissenschaften? Hey, cooles Wortspiel! Arghhhh.... 180 Leute???"

Versteht mich nicht falsch.
Es geht mir nicht ums Geld.
Das soll schließlich Danis schönster Tag im Leben werden.
(Sagt sie zumindest. Dabei dachte ich, das wäre der gewesen, wo ich sie mal 5 Stunden am Stück...)
Also es geht mir nicht ums Geld...

180 Leute...
Vor allem: Wenn wir weniger einladen, ist Platz zum tanzen.
Egal wie man es dreht: Ich werd gefickt.

04 November 2005

Überweisung von der Kirche

Die "Überweisung" von der Gemeinde St. Konrad hier an die Gemeinde in St. Josef in Ahaus ist angekommen.

Der Wisch liest sich sogar genau so:

"Zur kirchlichen Trauung überweisen wir das Brautpaar (...). Das Brautpaar möchte in Ihrer Kirchengemeinde heiraten. Wir bitten das Traugespräch zu führen und das ausgefüllte Ehevorbereitungsprotokoll dann an uns zu weiteren Veranlassung zu senden.
MfG
Name"

Nett, oder?

Was das wohl ist?
Ehevorbereitungsprotokoll.
Ich könnte im Netz nachsehen, aber dann wäre die Überraschung weg.
Bestimmt ein Formblatt.
"Formblatt 35 zur Bestätigung der Ehetauglichkeit und Erlaubnis für Ehe."
Ob das in der selben Schublade liegt wie Scheidungsgesprächs-Protokoll?

Und dann das Gespräch.
Da wird mir mulmig.
Ich kann mich noch gut an die "Gespräche" erinnern, die man machen mußte, bevor man zur Kommunion musste. Oder vor der Firmung.

Interessant, dass man automatisch ein klein wenig (ganz unterschwellig natürlich) Bange hat vor dem entsprechenden verhörenden Pastor.
Wie früher beim Nikolaus: "Ohoh, der weiß das vermutlich ALLES und dann komm ich Sünder nicht in den Himmel."

Ob man in dem Gesrpäch auch so Dinge gefragt wird, ob man schon ... eher losgelegt hat?
"Jups, wir wollten üben."
Käm glaube ich nicht so gut.

Hochzeitszeitschrift - II

Mir ist eben aufgefallen, dass die Artikel in der Hochzeitszeitschrift irgendwie alle so geschrieben sind, dass der Mann sie als Aufforderung an sich verstehen muss.
Obwohl die Zeitschrift eindeutig für Frauen geschrieben ist.

Sie liest etwas, denkt sich "ok, das soll er machen", zeigt es ihm.
Er liest "Das sollst du, der Mann machen."

Und wie schon unten eher erwähnt:
Mit "machen" meinen die eigentlich immer "kaufen".

Ich muss zugeben, das ist eine sehr erstaunliche Schreibweise.
Müssen wohl Werbetexter sein, die diese Artikel und Zeitschriften erstellen.
Auf jedenfall Marketing-Ecke.

Habe bei der Gelegenheit angefangen, bewußt Preise zuzuhalten.
350€ für eine Tasche, in der man den Brautstrauß später aufbewahren kann...

Hochzeitszeitschrift

Habe eben aufm Klo mal in Danis Hochzeitszeitschrift geguckt, die sie sich gestern beim Großeinkauf gekauft hat.

Diese Dinger wiegen knapp 2,5 kg, sind aus einem Hochglanzpapier "TOD-dem-Regenwald-Mahagoni-extra-Chemie-gebleicht" hergestellt, haben so an die 200 Seiten und bestehen anscheindend nur und immer aus
- 60% Werbung für Brautkleider und Ringe
- 39% Werbung für Locations oder Full-Service-Anbieter
- 0,5% Werbung auf denen ein Mann vorkommt und in dem es nicht um o.g. geht
- 0,5% lesenswertem Text.
Ich kann mir richtig vorstellen, wie die Grünen solche Zeitschriften mögen.
"Meine Hochzeit geht auch ohne Wald..."

8€uro für die Zeitschrift.
Ich habe da eine Theorie, dass es einen Reiz bei Frauen im Kopf gibt, der das ökonomische Denken in dem Moment ausschaltet, in dem das Wort "Hochzeit" gelesen wird.
"Wow, 8 Euro für eine Zeitschrift, in der kein Gold beiliegt? Oh es geht um Hochzeit.*bling* Na, dann ist das ja geschenkt..."


Ich habe 3x durchgeblättert und erst beim 3. Mal habe ich etwas gefunden, das man lesen konnte ohne gleich aufgefordert zu werden, 1.800 Euronen für einen Vor-Vor-Steck-Ring (wtf???) oder 499,-€ für ihre Hochzeitssocken auszugeben, um zu beweisen, dass man sie liebt.

HALLO???
Was für Menschen geben 499 Steine für Socken aus???

In dem Bericht ging es darum, wie man verhindert unpassende Geschenke zu bekommen.
Man soll sich klar mitteilen.

Klar, kein Thema, dachte ich mir:
Legste halt nen Zettel in die Einladungen, was du konkret von jedem an Kohle erwartest.

Nein, steht ne Zeile weiter, Geld wäre zu profan.
Habe nachgesehen.
Profan steht im Börsen-Wörterbuch direkt unter Peanuts.
(Kleiner Dr. Schneider-Witz am Rande.)

Man solle doch am Besten einen Gedeck-Tisch in einem Laden machen lassen.
Am besten so, dass dieser Laden den auch ins Internet stellen kann, damit die weiter entfernten Verwandten bequem bestellen können.

Werde da mal drüber nachdenken.

Vieleicht könnte die Sparkasse eine Art Tisch mit zu füllenden Sparschweinen mit einem Online-Überweisungssystem bereitstellen....

03 November 2005

Es geht los...

Also, nachdem Dani (das wird meine Frau) und ich gestern Abend also uns auf ein Zeitfenster für die Termine geeinigt hatten, bekam ich natürlich sofort den Auftrag:
"Los, ruf da morgen mal überall an."

Unglaublich, bloß weil ich den ganzen Tag zuhause faul rumhänge muss ich immer alles machen?
Naja, wir wollen mal nicht so sein...
Nachher geht noch was schief und dann wirds dreimal so teuer.

Also hop heute morgen nach dem Aufstehen um halb 10 direkt zum Telefon und bei St. Josef in Ahaus angerufen.

Ich hatte mit
Josef Korthues schon mal vor ein paar Tagen gesprochen um überhaupt mal abzuchecken (ich liebe dieses Wort!), ob das überhaupt geht:
In Neuss wohnen und in Ahaus, unserem Geburts-, Tauf- und Kommunions-Ort, zu heiraten.

Jo, geht.

Man brauch aber so einen Wisch von der hiesigen
Gemeinde, zu der man gehört, in der die einem erlauben quasi "Fremd-zu-heiraten".
Den hat Dani dann bestellt, kommt per Post.
(Hat etwas gedauert rauszufinden, zu was wir hier eigentlich gehören... Wenn wir in die Kirche gehen, dann höchstens in den großen Quirinus-Dom in der Stadt...)

Jedenfalls waren doch tatsächlich noch Termine frei an dem von uns ausgesuchten 27. Mai 2006!

Cool, direkt mal alle notiert und pauschal den von 12:00 Uhr genommen.
Klingt ja auch gut, kann man sich vorher in Ruhe treffen, Dani kann sich schminken lassen usw.
Später hat sie mir dann erklärt, dass wir 15:00 Uhr nehmen.
Ich glaube, so wird das nun immer laufen.

Dann mal auf den Websiten von Neuss.de gesurft, das standesamtliche Heiraten soll hier geschehen, ohne viel Remmi-Demmi und Trara.
Inzwischen hatte ich von ihr schon per ICQ den Auftrag erhalten, bitte den 20.5. dort anzufragen.
Außerdem solle es das Clemes-Sels-Zimmer sein.

Gut, mal angerufen und mit der Dame gesprochen, viel war nicht mehr frei. 10:00 bis 12:00 Uhr alle halbe Stunde. Kurz mit Daniela telefoniert und 12:00 Uhr aufgertragen bekommen.
Wieder beim Standesamt angerufen: so soll es sein.
Außerdem hab ich ahnend gefragt, was für Unterlagen die dann brauchen.
(War ja noch nie verheiratet.)

Und da gehts schon los...

Wir brauchen für die Leute vom Standesamt:
- gültigen Perso --> meiner ist abgelaufen, aber Reisepass geht auch.
(Den hab ich sowieso, falls ich es mir anders überlege und ... sagen wir nach ... Chile auswandere... so spontan quasi.)

- eine Abschrift aus dem jeweiligen Familienbuch.
Das wiederum liegt beim Standesamt, bei dem die Eltern wohnen.
Und wenn die, wie bei mir, geschieden sind, dann da, wo die sich haben scheiden lassen.

Woher zum Geier soll ich wissen, wo sich meine Eltern haben scheiden lassen???
Da war ich bloß ein schreiendes scheißendes Verdauungsorgan!

Ok, mit etwas nachdenken habe ich mich dann für Ahaus entschieden und da beim Standesamt angerufen:
Auskuft dort: "Ja, hatten wir damals. War aber Anfanger 80er so üblich, dass die dann nach Köln geschickt wurden. Bei Ihren Eltern aufs Standesamt V. Warten Sie, ich guck mal ob da auch ne Telefonnummer steht."

???????
Ist der gaga?
Der will mir ne 20 Jahre alte Telefonnummer geben?
Vermutlich irgenwas dreistelliges wie 0221-300

Aber siehe da, der Mann wußte was er tut, die Nummer klingt neu, hat 8 Stellen und führte mich direkt zum Standesamt Köln.
Standesamt? Nicht Standesamt V?
Mir schwant übles...
Ich war schon platt, dass der Ahauser mir innerhalb von 3 Minuten sagen konnte, was mit der Akte dort passiert ist.
Sollte es möglich sein, dass man in Kölle alle Standesämter zig-mal umgestalltet, zusammen geschlossen, neu aufgeteilt und umverteilt hat und dennoch sowas direkt finden kann?
Nie im Leben...

Leck mich fett, war ich baff!
Ich bekam dort die Nummer vom Archiv (nehme ich an) und als ich dort anrief meldete sich ein Beamter, der mir doch allen ernstes direkt sagen konnte, dass die Akte da ist.
Ok, er ist kein Hellseher, ich musste schon noch sagen, wie meine Eltern heißen und davor hießen.
Aber er hat das innerhalb von 2 Minuten gewußt, besser noch: Er muss die Akte in der Hand gehabt haben.
Denn er konnte mir sagen, dass mein Vater mit 2. Vornamen Theodor heißt.
Genau wie mein Schiegervater in spe mit 1. Vornamen.
Wußte ich gar nicht.
Zufälle gibts.

Gestern haben Dani und ich herausgefunden, dass ihre Eltern an meinem tatsächlichen Geburtstag standesamtlich geheiratet haben.
Ich erkenne da langsam ein Muster...

Jedenfalls schickt er mir gegen 8Euronen Gebühr plus die Nachnahmekosten eine beglaubigte Abschrift nach Hause.
Nice. :)

Danach hatte ich erstmal die Nase voll.
Kurz noch Dani über ICQ über alles informiert und dann angefangen Trackmania Sunrise zu zocken.
Ich finde, ich hab schon viel getan für heute...

Geht das Blog?

Also, wenn man das hier lesen kann, dann geht das Blog wohl... :)

Jedenfalls... hier werde ich mal der interessierten Öffentlichkeit meinen "Hochzeitsstress" darbieten.
Ich hatte eigentlich überlegt auf meiner normalen Webiste (wie immer) eine eigene kleine Tabelel und sowas alles aufzulisten, aber... Warum nicht mal der Masse folgen und bloggen?

Los gehts...