29 Mai 2006

Die Tage danach

Ja, es steht völlig außer Frage, wir haben geheiratet.
Und der Tag war auch so schön, dass ich dies natürlich, wie auch so manch anderes noch, zu (mehreren) Blogs verwerten werde.

Aber nicht heute.

Denn heute...
(Siehe Blog-Eintrag vor diesem.)

Aber, für alle die es nicht mehr abwarten können:
Wir haben eine neue gemeinsame Internetseite und dort findet ihr schon die ersten Bilder von Feier, unseren Junggesellenabschieden und diversen anderen Dingen.
http://www.boerstings.de

Viel Spaß dort,
morgen schreibe ich euch die ersten Einträge über unsere Trauung.

24 Mai 2006

Geburtstags-Beschiss

Hatte ich schon darauf aufmerksam gemacht, dass wir genau 2 Tage vor meinem Geburtstag heiraten?
Und hatte ich mich darüber hier schon beschwert?

Mal ehrlich, das ist doch Beschiss!

Ich kann euch sagen, wie das ausgehen wird:
Ich bekomm nie wieder Geburstagsgeschenke!

Ihr müsst nämlich wissen, dass mein Geburtstag für mich etwas ganz Besonderes ist.
Zuallererst lasse ich meiner huldigen, auch wenn ich Dani dafür manchmal um 0:00:01Uhr nachts wecken muss, um (völlig im Recht!) die Geschenke und ein Ständchen einzufordern.
Zweitens muss ich an diesem jährlichen Tag nix machen, was sie möchte, umgekehrt aber schon.
"Ich hab heute nämlich Geburtstag!" ist dann mein Standardsatz, der quasi wie ein Persilschein und eine Generalamnestie in einem, für jedes von mir an diesem Tag angestrebte oder durchgeführte Unding bewirkt.
Und drittens ist das nur 1x im Jahr.
Also, dass ich mal machen kann, was ich möchte.

Ich seh's jetzt schon.
Das wird genau so sein, wie bei den Kindern, die um Weihnachten oder Ostern Geburtstag haben.
"Ach, es war doch grade unser Hochzeitstag, daher hier nur was Kleines. Alles Gute. Und hier ist noch eine Karte mit einem Arsch drauf."
Super!

Ich hab dem 27. als Datum nur zugestimmt, weil Dani mir versprochen hat, dass ich trotzdem beides Mal vollwertige Geschenke bekomme.
Schließlich hatte sie auch im Mai Geburtstag und ist voll beglückt worden.
Alles andere wäre eine himmelsschreiende Ungerechtigkeit.

Es kommt noch soweit, dass mir nur noch der Namenstag, am 5. November, für adäquate ultimative Lobhuddelei (*) bleibt.
Ihr müsst nämlich wissen: Ich war zwar als Kind schon scheiße, aber zumindest nicht blöd.
Jenen Tag hatten meine Erzieher bewußt nahezu ein halbes Jahr von meinem Burzeltag entfernt gefeiert, aber immer noch weit genug weg von Ostern oder Weihnachten. Und als kleiner Christ vor dem Herrn war es stets sehr nützlich, die unermessliche und in Geschenke kaum aufzuwiegende Wichtigkeit des Namenstages dann auch hervor zu heben.
Summa sumarum machte das also bisher 4 Tage des Florian-Feierns:
Ostern, Geburtstag, Namenstag, Weihnachten.

Und derer gibts nun bald einen weniger.
Und ohne Ersatz.

Denn, bleiben wir mal realistisch:
Das erste und vielleicht mit viel Glück auch das zweite Jahr bekommt man als Mann noch was zum Hochzeitstag.
Aber danach ist's essig.
Zumindest in der Richtung Frau --> Mann.
Umgekehrt nimmt das eher zu, was man so mitbekommt.
Oder schon mal einen Mann getroffen, der seiner Frau weniger zum Hochzeitstag als im Vorjahr geschenkt hat und davon noch erzählen konnte?
Ich nicht.

Nein, ich finde, dass mir der Geburtstag voll zusteht und ich es mir nicht gefallen lassen sollte, wenn der dieses oder ein anderes Jahr untergeht. Schließlich dreht sich hier doch nicht alles nur um die Hochzeit, gell?

Oh!
Doch.


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(*) Zimmer frei?

23 Mai 2006

Schlechtes Wetter?

Wenn man so momentan den Wetterfröschen lauscht, gleichgültig ob im TV, Radio oder im Internet, man könnte meinen, die erlauben sich einen üblen Scherz mit uns.
Schlechtes Wetter am Wochenende; wo gibt’s denn so was?
Wenn Engel heiraten (das beziehe ich nicht auf mich) scheint immer die Sonne.
Das weiß doch jeder!

Nein, ich glaube fest an samstäglichen Sonnenschein, wenn auch nur für ein paar Stunden.
Dani hingegen scheint meinen Versicherungen nicht zu trauen.
Und so erwartete sie mich heute zu Hause mit dem Wunsch, dass wir uns noch eine wetterfeste Ersatz-Location suchen.
Denn mal ehrlich, Aufnahmen im Fotostudio, bloß weil es regnet?
Das ist doch etwas arg farb- und fantasielos, oder?

Bloß wo?
Selbes Problem wie schon vor Monaten.
Es gibt in Ahaus nicht viele schöne "innere Orte", an denen man knipsen könnte, wenn draußen die Welt untergeht.

Dass die Welt schon bei leichtem (!) Regen und Wind für so manchen untergeht, muss ich hier jetzt einfach noch mal erwähnen, da Dani gerade telefonierend neben mir sitzt und mit einer dort nicht anwesend gewesenen Freundin über das schlechte Wetter am vergangenen Samstag spricht.
O-Ton: "Die Wellen (auf dem Rhein, Anm. v. mir) peitschten richtig hoch!"
Peitschten richtig hoch?
Ja, stimmt. Riesenwellen. Auf dem Rhein.
Orkanböen, quasi. Das Wasser stand schon an der Deichkante, wir konnten gerade noch die Rettungswesten anlegen, gut, dass von der Nordsee ein Seenotrettungskreuzer vorbei kam, wir wären sonst ertrunken, Holland war schon weg, im Osten wurden schon erste Dörfer aufgebenden, Niagara war ein Witz dagegen! SO HAT DAS GEGOSSEN!!!
Genau wie mein bekloppter Bruder: "Das Wasser ist schon gestiegen!"
Alle bescheuert... peitschendes Wasser... *weglach*


Wo war ich?
Achja, kein schöner Foto-Ort bei Graupelschauern...
Großes Problem also.
Vielleicht irgendwo im Schloss, schlug Dani vor.
Nee, sagte ich, dort gibt es nur Schulungsräume oder so was.
Und dann kam es mir:
Das Schulmuseum!

Das Schulmuseum, für die, die es nicht kennen, ist ein kleines aber feines und gemütliches Museum in Ahaus in einem der so genannten Torhäuser des Ahauser Schlosses.
Diese Torhäuser sind relativ kleine Gebäude, die 3 stockig in die Außenmauern des Schlosswassergrabens eingelassen sind und sicherlich, wie der Name sagt, dem Schutz des Tores dienen sollten.
Für gewöhnlich sind in diesen kleinen Häusern, 6 gibt es insgesamt, die örtlichen Jugendvereine wie z.B. die Pfadfinder oder die Messdiener untergebracht, aber in den vorderen beiden, direkt am Tor, wurden vor einigen Jahren kleine Museen untergebracht.
Eben das Schulmuseum und eines mit wechselnden Ausstellungen.
Beide recht beliebt in Ahaus.

Das Besondere an diesem Schulmuseum für mich und meine Familie ist außerdem, dass mein Großvater sein Lebtag Lehrer war; auch wenn er ab den 70ern als Schulamtsdirektor des Kreises Borken, kurz "Schulrat" die höchste Karriere in dieser Laufbahn erreicht hatte und so, als ich 6 war, in Pension ging.
Und wie es nun mal abspielt hatte er im Laufe seines Lebens auch eine Menge Dinge von und über die "Schule" gesammelt und geschenkt bekommen, von alten Tintenfässern noch aus Napoleons Zeiten, über alte Rechenschieber, bis hin zu kompletten ausrangierten Schulbänken.
Wertloserer Kram für Erben, wertvolle Sammelstücke für ein neu eröffnetes Museum.
Folglich sind also einige der Stücke, die dort ausgestellt sind, aus Opas Sammlung, was uns als Familienclan doch hin und wieder in diese Räumlichkeiten treibt.

Und dann ist da natürlich noch die Sache, dass Daniela und ich uns in der Schule in der 7. Klasse kennen gelernt haben!

Wie passend ist es also, dass wir, sollte es tatsächlich regnen, uns in diesem Schulmuseum ablichten lassen?
Das wir da nicht eher drauf gekommen sind.

Kaum war die Idee geboren versuchten wir auch schon den Fotografen zu erreichen, aber es war schon nach 6. und anscheinend arbeiten nicht alle so hart wie wir.
Also flux Nachricht hinterlassen und das Thema erstmal vergessen.
Er würde sich schon melden und dann könnte er sich ja im Museum vorstellen und alles abstimmen.

Nach knapp 2 Stunden jedoch beschlich mich ein ungutes Gefühl, und da ich gelernt habe, meinem Bauch zu vertrauen, dachte ich über die ganze Geschichte noch mal nach.
Was, wenn der Museumsdirektor nicht will oder kann?
Was, wenn der Fotograf sich nicht meldet?
Nicht, dass ich unsicher bin, aber in 3 Tage ist die ganze Aktion schon!
Da sollte ich nichts dem Zufall überlassen.
Wie war das noch, wie hieß der Direktor da noch?
War doch ein guter Bekannter von Oma...

Gut, dass es inzwischen Google gibt!
Schnell war Herr Bergen ausfindig gemacht, die Nummer stimmte, und ich erklärte mich und meine Idee am Telefon.
Er war begeistert.
Besser noch: Er sagte direkt fest zu, das Museum extra für uns am Samstag schon 2 Stunden eher zu öffnen, selbst wenn die Sonne scheint.
Na, wenn das nicht mal nett ist?

So kann also nun Wetter kommen was will, wir sind gerüstet.
Regnets gehen wir ins Schulmuseum, scheint die Sonne wie gedacht in den Schlossgarten.

Und sie wird scheinen.
Schließlich ist Dani ein Sonnenkind.

Rächtschraibunk

Ich bilde mir immer ein, die sprachliche Latte hier möglichst hoch zu halten, aber dennoch hat je nach verfasstem Text die anschließende Rechtschreibprüfung ein paar Fehler zu verbessern.

Der beliebteste und inzwischen sogar schon von der Blog-Engine korrigierbare ist:
Hochezit.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr sowas nerven kann....

Hochzeit
Hcochezeit
Hcohezeit
Hcohezeit
Hochezit
Hcohezeit.

Ganz schlechte Hand-Augen-Koordination.

Wollte das nur mal kurz loswerden, jetzt, wo ich mich fast ein halbes Jahr darüber geärgert habe...

Geheiratet - die Erste

Jawohl!
Sie hat ja gesagt, sie hat ja gesagt... *sing* *hüpf* *freu* *immernochabgeh*

Meine Damen und Herren,
ich präsentiere Ihnen voller Freude,
den neuen Herrn Börsting,
Ehemann von Daniela:

MICH!


Haha, das hättet ihr sehen sollen.
Ich lasse die unwichtigen Einzelheiten mal aus, das und wie wir hingekommen sind ebenso wie, dass wir noch kurzfristig eine Fotografin vor Ort gefunden hatten, die zusätzlich zu Alexanders filmen geknipst hat, und das ich total "cool" war, wenn man mal von einem nervösen Hochgeschwindigkeitsfingerspielen verborgen hinter meinem Rücken absieht.
Vergessen wir auch den halben Herzinfarkt, als es hieß die Innenstadt sei ab 11:00Uhr gesperrt und den anderen halben Herzinfarkt, als die Videokamera plötzlich das Band fraß und "Please press Reset" anzeigte.

Denn schließlich ist der Höhepunkt dieses Tages ja die Trauung gewesen.
Und die kam schneller als wir dachten...

Erst warteten wir in einem Vorzimmer, die Fotografin knipste uns der Reihe nach und in unterschiedlichen Reihen durch.
Dann wurden wir vom trauenden Standesbeamten, Herrn Weber persönlich, herein gebeten.
Wir nahmen Platz, wir vier, also Holger - ich - Dani - Janine von links nach rechts vor dem großen Schreibtisch platz und der Standesbeamte begrüßte uns.
Als nächstes bat er die Trauzeugen um unsere Pässe, um die Ringe und erklärte dann erst einmal, was da alles für Papiere vor ihm lagen.

Da war zunächst mal der Heiratsantrag vor dem Standesamt, dann der Antrag auf meine Namensänderung, diverse Familienurkunden und natürlich dann die Papiere für nachher:
Eheurkunde und Bescheinigung über Namensänderung sowie das Familienbuch.
Das zeigte und erklärte er alles sehr feierlich, dann begrüßte er uns noch mal als Brautpaar und begann mit seinem Text.
Ok, ok, wir waren an dem Tag die 5. und letzte Trauung und irgendwann hat man vermutlich seine Zeilen auswendig im Schlaf drauf, daher verzeihe ich ihm mal, dass er etwas eintönig daher kam.
Im Text ging es hauptsächlich um die Verantwortung von Eheleuten zueinander und zu Nachkommen, sowie, untermalt von 2 Gedichten, um Vertrauen, Vereinigung (hier dachte ich irgendwie an Fummeln und das sieht man in meinem Gesicht auch sehr gut auf dem Video...) und das Glück, wenn man einen Menschen an seiner Seite für das weitere und hoffentlich restliche Leben hat.
Zwischendurch schaute ich immer mal wieder zu Dani, auch sie sah und lächelte mich an.
Es ging uns gut.
Doch plötzlich, gerade als wir alle etwas eingelullt da saßen, bat uns der Standesbeamte nun mit ihm aufzustehen.

Ich weiß nicht mehr, was ich genau gedacht habe, vermutlich dachte ich an weitere Unterschriften, die wir ja auch schon vorher machen mussten, jedenfalls erhoben wir uns lässig und standen da so vor ihm, da fragte er auch schon plötzlich "Und so frage ich Sie, Daniela...."

*PEEENNNG!!!!*

Auf einmal kam es.
Heiß und kalt, Schweißausbrüche und flaues Gefühl, die Adern schienen aus dem Hals platzen zu wollen, leichter Schwindel....
Hilfe, was ist denn nun?
"...antworten Sie mit: Ja."
"Ja."

Ähhh!
Moment!
Stop!
Was geht hier ab?
Nu wartet doch!
"Und so frage ich Sie, Florian...."
Aaaaahhhh! Der macht ja schon weiter!

Ich war total überrumpelt!
Quasi erst als Daniela "Ja." gesagt hatte, verstand ich überhaupt was da so urplötzlich vor sich ging.
Da sitzt man friedlich auf dem Stuhl, lauscht einem Gedicht und plötzlich kommt die Frage aller Fragen?
Und Dani ist auch schon fertig???

Hey, sie hat ja gesagt!
Cool!!!!
Schnell, zuhören, seine Frage ist gleich zu Ende.
Aufpassen!

"... antworten Sie mit: Ja."

Ich stand vollkommen neben mir. Partielles Blackout, quasi. Ich kann nicht genau sagen warum, man hätte mich in dem Moment alles fragen können: Wie alt ich sei, wie mein Name sei oder ob es Tag oder Nacht ist, ich hätte es nicht gewusst.

Was ich aber in diesem wirklich kaum messbar kurzen Moment wusste waren zwei Dinge:
Du WILLST das, unbedingt und mehr als alles andere, und dazu musst du nun nur "Ja." sagen.
Du wirst dabei Daniela direkt ansehen.
Hat sie nämlich nicht, die war selber viel zu baff!

Und plötzlich passierte irgendwie genau das Gegenteil von eben.
Die Zeit schien langsamer zu werden.
Ich dachte immer, so was sei Hollywood Quatsch.
So wie in "Matrix" oder "Star Trek IX". Slow Motion eben.
Unglaublich aber wahr, es kam mir vor wie eine volle Minute (ach was sag ich, länger!), dieser kurze Augenblick, und auf dem Video kann man auch sehen, dass vielleicht 1,5 Sekunden waren.

Der Augenblick, in dem mich Dani zudrehte, sie fest, mit meinem ganzen Wesen, mit allem was ich dem Moment war, ansah und folgendes mit fester Stimme sagte:

"Ja."

Das war’s.

Ich war verheiratet.

Klar, wir haben uns dann geküsst, alle haben uns gratuliert, wir waren glücklich und versuchten uns selbst erstmal zu finden, die Fotografin knipste, Alexander filmte, viel Trubel, irgendwo wurden Glückwünsche gewechselt und es war alles wieder im Zeitraffer, so im Nachhinein gesehen.

Sogar eine Kollegin und Freundin von Dani war extra hingekommen um uns mit Reis zu
bewerfen. Das finde ich so super, dass ich das hier extra mal erwähnen möchte!
Ich erklärte das nämlich eigentlich sonst für blöd, aber wenn man erstmal mit gutem Grund beworfen wird, und nicht weil man Dani in der Küche grad ärgert... Das ist schon etwas anderes!

Außerdem gab es im Restaurant später lecker Essen, wurde sogar eine kleine Rede von meiner Mutter gehalten und wir hatten alle eine gute Zeit, während wir mit Rheinblick beobachteten, wie draußen mit Hagel, Sturm und Regen die Welt unter und, laut Richard, der Fluss sichtbar hoch hing.

Und schließlich war da auch noch die tolle Überraschung, das Holger und Janine als Trauzeugen uns heimlich eine Kette mit Dosen ans Auto gebunden hatten, unsere Wohnung mit Herzballons geschmückt, Blüten auf den Weg ins Schlafzimmer gestreut und dort dann alles ganz romantisch her gerichtet hatten.

Aber letztendlich war der eigentliche Moment des Tages eben dieser kleine Moment.
Dieses kurze "Ja.".
Da lag soviel drin, das hätte ich fürs Standesamt nie gedacht.

20 Mai 2006

Es ist soweit.... (Episode I)

Heute ist der kleine große Tag!
Das Standesamt.

Daniela hüpft seit dem Aufstehen (eigentlich auch schon vorher) wie angepikst durch die Wohnung und versucht eine Ordnung in ein Chaos zu bringen, wo eigentlich gar kein Chaos ist.
Ich bin total ruhig und versuche die Stimmung durch gelegentliche "gleich werden wir heiraaateeeennn, lalalalaa" Flüstereien zu heben.
Was ihr nicht wirklich zu helfen scheint.

Wir werden jetzt erstmal in Ruhe frühstücken, ich habe eben Brötchen und ihren kleinen Brautstrauß geholt, lecker gedeckt und außerdem ein Blumenkränzchen um ihren Teller gemacht.
Dann fahren wir zu ihren Eltern, treffen die anderen, fahren zum Standesamt, treffen da noch mehr, gehen rein, lassen uns trauen, gehen raus, sind verheiratet, gehen essen und feiern.
Das ist schon alles.
Und es wird wunderschön.

Achja, eines war da noch.
Heute morgen, als ich wach wurde, Dani sich neben mir noch nicht regte und ich in Ruhe an den heutigen Tag dachte, da fiel mir ein kleines Gebet ein.
Da habe ich meine Augen nochmal geschlossen, die Arme um Dani gefaltet, mich an sie geschmiegt und...

Lieber Gott,
bis jetzt gehts mir gut.
Ich habe noch nicht getratscht,
die Geduld verloren,
war noch nicht muffelig,
gehässig, egoistisch, nörgelig oder zügellos.
Ich hab noch nicht gejammert,
geklagt, geflucht oder Gummibärchen gegessen.
Ich hab noch nicht meine Kredit-Karte überlastet
und auch noch keine Scherze auf anderer Leute Kosten gemacht.
Aber in etwa einer Minute werde ich aus dem Bett klettern, um heute die Liebe meines Lebens zu heiraten.
Und dann brauch ich wirklich deine Hilfe..........

19 Mai 2006

Und, schon nervös?

Wenn ich in den letzten drei Wochen jedes Mal 1 Euro bekommen hätte, wenn mich jemand "Und, schon nervös?" gefragt hat, dann wäre die Hochzeit inzwischen 2x bezahlt, ich müsste nie mehr arbeiten und außerdem wäre die Hochzeitstorte mit Blattgold belegt.

Leck mich fett!
Ich wette, eines Tages werden die Genom-Entschlüsseler feststellen, dass tief in unsere nukleotiden Sequenzen etwas eingebettet ist, dass bei Erblicken eines Bekannten, der bald heiratet, ein Befehl an die Sprachsteuerung ausgegeben wird, der sprachenadäquat entweder oben genanntes oder "Noch kannst du es dir überlegen, höhö..." ausgibt.
Das war nämlich der andere Satz, der ständig mein Ohr umschmeichelte.
Nicht, dass es irgendwann nerven würde.
Aber ich werde so was nie wieder sagen.
Einfach nur alles Gute wünschen.
Das ist es, was man als Heirater nämlich hören möchte.
Glückwünsche.
Ehrlich gemeinte Glückwünsche.

Aber, um allen die Spannung zu nehmen;
Nein, ich bin nicht nervös.
Warum nicht?
Aus drei einfachen Gründen.

Erstens bin ich innerlich bei so was immer ruhig, ich möchte ja möglichst viel bewusst erleben und mich daran erinnern können, nichts würde mich mehr ärgern, als wenn ich Jahre später sagen müsste "Nein, weiß ich nicht mehr so genau, da war ich zu unruhig und der Tag verging viel zu schnell".
Lieber alles in Ruhe genießen und bewusst in mich aufnehmen.

Zweitens wird der morgige Tag nur ein kleines Ereignis.
Es ist mein Ernst wenn ich sage, dass ich die Hochzeit vor dem Staat kaum Ernst nehme.
Dem Versprechen dort darf, wenn man es auf die staatliche inter-pares Wahrheitswaage legen würde, in etwa soviel Stichhaltigkeit beigemessen werden, wie einer im Wahlkampf vollkommen ausgeschlossenen Mehrwertsteuererhöhung.
Der Staat ist für mich (so wie er zurzeit agiert) einfach keine bindungsgebende und verpflichtende Eheinstitution.

Und drittens ändert sich morgen nichts an unserer Beziehung zueinander.
Und vermutlich auch nächste Woche nicht.
Ich werde Daniela nicht weniger oder mehr lieben, sie nicht weniger oder mehr ehren und sie auch nicht für weniger oder mehr einzigartig halten, bloß weil ich durch mein Wort oder eine Unterschrift gelobe (verspreche, mich vertraglich verpflichte, mich gesetzlich verpflichte) genau dies alles aber stets zu tun.
Und sie mich auch nicht.
Natürlich, es ist etwas anderes, wenn man sagen kann: Das ist meine Frau / das ist mein Mann.

Aber grade für uns, wo wir doch seit 14 Jahren, seit dem Ende der Kindheit, zusammen wachsen und erwachsen, uns lernen und lehren, uns vertrauen und anvertrauen, ist der Beginn der Ehe morgen...

... ja was eigentlich?

Nur eine Pflicht, die nun endlich fällig ist?
Ein Zwang etwas offiziell zu machen, was wir auch so schon tun?
Ein Schritt, den wir schon vor Jahren hätten machen sollen oder wollen?
Ein Tag mit dem wir feiern, dass wir ihn vollbringen?

Nein, ich denke, morgen ist etwas ganz anderes.

Das Ende vom Anfang.

Und ich freue mich darauf.

17 Mai 2006

Der Namensvorteil

Für alle, die sich immer noch fragen, was es für Vorteile hat, dass ich den anderen Hausnamen annehme:

Ich liege zur Zeit in einem recht heftigen Streit mit der Steuerbehörde, es geht in einem Einspruchsverfahren um das Jahr 2003, dort um geltend gemachte Fahrtkosten zwischen meiner Arbeitsstätte, Uni und Zuhause, die mir nicht anerkannt wurden.
Soweit kein Problem, aber sowohl die für mich zuständige Finanzangestellte (Beamtin?) wie auch ich verhalten uns da etwas stur und beharren auf unserem Recht, so dass es vermutlich im bald folgenden Verfahren noch etwas notorisch werden kann.

Das wiederum würde sich sicherlich auf die von ihr durchgeführten Überprüfungen meiner zukünftigen Steuererklärungen auswirken; immerhin, das gebe ich auch für mich zu, wollen wir alle ja, dass das Finanzamt nur mit halben Auge und dafür umso schneller drüberschaut.

Und in Neuss sind die Steuerpflichtigen nach dem Nachnamen verteilt.
Hehe, und nun heiße ich (wir) aber bald anders.
Anderer Name, anderes "zuständiges Zimmer".

Es ist also de facto gleich, ob ich es mir jetzt mit ihr verscherze.
*verwünsch*

16 Mai 2006

Zitat: Florian T. Rose

My home is my castle.
My wife is my dragon.

Florian T. Rose

15 Mai 2006

Fotograf II

Erinnerungen.
Fast die gesamte Hochzeit dreht sich um sie.
Egal ob die bisherigen, die das Leben der beiden Vermählten zusammen geführt hat, oder die, die da für die beiden noch kommen mögen, natürlich inklusive der Hochzeit selber.
Am Tag der Tage dreht sich fast alles um Erinnerungen.

Doch schwach ist der menschliche Geist, wusste schon Johann Rist vor über 400 Jahren zu dichten, verlassen kann man sich auf ihn nur bis zum Vergessen.
Hat man ein lebenswertes Leben erlebt, so hat man auch so manch Erinnerung mehr, so manch andere weniger im Kopf.
Und wenn es dann um Dinge in der Jugend, denn dort sind wir doch immer noch, geht, so hilft es dann schon, auch mal ein Foto zu sehen.
Wer kennt das nicht, eine Oma, die ein altes Foto betrachtet und dann ihren Mann anstößt: "Guck mal, so war das damals, der war ja auch da, das hatte ich schon vergessen."

Fotos...
Nicht so wichtig wie die Erfindung des Buches, aber schon wichtig genug um kein Leben ohne sie führen zu wollen.
"Zeig mir deine Fotos, und ich sage dir wer du bist" heißt es.
Foto aus Flensburg?
Foto der Ex?
Foto der Enkel?
Mein Haus, mein Auto, meine Yacht.

Genug philosophiert.

Samstag waren wir wieder in Ahaus, diesmal jedoch zum letzten Mal "davor".
Einen Termin mit Herrn Sommer hatten wir, der Fotograf sollte uns über seine Locationvorschläge informieren, wenn wie ich schon geschrieben hatte, ist das alles net so einfach.

Ich hatte inzwischen meinen Unmut mal Luft gemacht und Dani erklärt, dass wenn ich meine Braut schon vor der Kirche sehen soll, dann doch wenigstens nicht auf einen Parkplatz einer Gärtnerei.
Irgendwie zweifelte ich nämlich an der Romantik.
Und ja, das sah sie auch so.

Herr Sommer hatte sich inzwischen ebenfalls Gedanken gemacht, war sich aber wohl nicht mehr gewahr, dass wir mit der Kutsche nach dem Shooting in die Kirche fahren wollten.
So fielen 2/3 seiner Vorschläge wegen zu weit weg aus.
Ich kann mich nicht mehr an alle Ideen erinnern (siehe oben), aber schlussendlich haben wir uns dann auf den Schlosspark geeinigt.

Der Schlosspark...
War ja nicht meine erste Wahl, das gebe ich ja zu.
Erstens: Es ist Stadtfest an dem Wochenende. Und das ist da in der Nähe.
Zweitens: Im Park gibt’s (gab’s) Penner. Die stinken.
Drittens: Der Park hat mehr Bäume als Blumen. Wo bleibt da die Farbe?
Jaja, ich weiß, was hab ich als farbenblinder mich schon über fehlende Farben zu beschweren...
Aber trotzdem.
Wären wir nicht nach dem Termin noch schnell mal dort gewesen und hätten uns alles angesehen, wäre mir immer noch nicht wohl dabei.
Nun gut.

Nachdem also die Location und der Zeitrahmen, ca 1,5 Stunden alles in allem, feststanden wollte Herr Sommer noch unsere Geschichte kennen lernen, da er wohl ganz gerne einen Bezug zu den Bildern hat.
Schöne Idee.
Aber ist unser Hintergrund denn so spannend?
Leider konnten wir nämlich nicht mit irgendwelchen Ideen für Background-Accessoires dienen, also einem kleinen Boot weil wir uns auf einem Schiff kennen gelernt haben, oder ein Krankenbett, weil ich Patient und sie die Schwester war.
Obwohl ich mal einen Traum hatte, .... egal.

Nein, bei unseren Fotos, das habe ich dann auch noch mal gesagt, ist es uns wichtig, dass wir eng zusammen zu sehen sind.
Denn unsere schönsten Bilder, egal ob im Urlaub oder sonst wo, zeigen uns immer ganz nah bei einander.
Zum Beispiel das vor dem Atomkraftwerk in Spanien, oder das eine Blitzfoto, wo wir geknutscht haben...

Dann kam Dani aber später noch eine Idee, die ließe sich sogar noch im Stadtpark umsetzen.
Ein paar der Bilder sollten wir vielleicht vor dem dortigen Spielplatz machen lassen.
Es ist nämlich so, dass wir uns ja in der 7. Klasse kennen gelernt haben.
Und da man im dem zarten Alter noch nicht mutig genug ist, einfach zu fragen, ob man eventuell Lust hätte, sich zu treffen, haben wir uns dann immer "ganz zufällig" auf dem Spielplatz getroffen, Dani mit einer Freundin und den Aufpasskindern, ich mit meiner Gang von Freunden, oder auch allein (ich war schon etwas mutiger damals).
Ganz zufällig übrigens, weil wir doch auf dem Schulhof heimlich gelauscht haben, was der oder die andere nachmittags vorhatte. Da musste man vorsichtshalber schon mehr als einmal laut sagen, dass man hier und dort ist, bis man sicher war, dass der andere das auch hören konnte.

Andererseits ist mit dem weißen Kleid und meinem blauen Kaftan durch den Sand laufen keine gute Idee?
Wir werden sehen.

14 Mai 2006

Die Hochzeitsrede

Das auf einer Hochzeit auch Reden gehalten werden, ist ebenso selbstverständlich und gehört ebenso dazu, wie eine Hochzeitstorte oder der liebevolle Kuss am Altar nach dem Segen.

Brautvater, Bräutigammutter, Trauzeugen, Freunde, Verwandte, alle wollen etwas sagen und ich für meinen Teil freue mich auch wirklich und von ganzem Herzen auf die Worte, die dort auf unser Wohl und vielleicht auch neckisch auf unsere Kosten gesprochen werden.

Die, die 2002 bei unserer Verlobung dabei waren, können sich sicher noch an meine beiden Ansprachen erinnern, und da sich damals niemand lautstark beschwert hat, habe ich bei dieser Feier ähnliches vor.

Wobei ich jedoch eines ganz anders machen werde:
Zu meinem Bedauern wurde damals die Kamera nicht rechtzeitig eingeschaltet und daher fehlt ein großer Teil meiner 2. Rede und auch zwei weitere andere kurze Reden von Verwandten.
Diesmal werden wir dem Kameramenschen immer rechtzeitig einen Wink geben, so dass die Schneideräume der Fernsehstudios genug Material zur Verfügung haben.
Nichts wäre ärgerlicher, als auch nur eine Minute der Hochzeit undokumentiert zu haben.
Schließlich müssen wir von den guten Erinnerungen daran ein ganzes Leben lang zehren.

Was aber sagt man als Bräutigam auf der Hochzeit?
"Fett, dass ihr alle am Start seid, thx für die Geschenke, lasset euch schmecken. Auf uns, Prost!" wäre ein Ansatz.
Aber nein, das wäre zu einfach...

Eigentlich seit dem Anbeginn der Planung dieser Hochzeit habe ich ab und zu Ideen für einen Teil der Rede, meist überflutet es mich dann textflüssig.
Wörtlich sogar, die besten Ideen kommen mir nämlich unter der Dusche.
Nicht, dass ich nicht versucht hätte sie direkt aufzuschreiben!
Aber Wasser und Papier... dumme Sache.
Und wegen der Tinte im Handtuch gab’s auch Mecker!

Nein, das bringt alles nix.
Eine gute Rede kann man nicht planen.
Seht euch die halbtoten Wachkomapatienten im Bundestag doch mal an!
Lieber Reden frei reden.
Ich wollte schließlich immer Demagogie studieren (was wohl aus mir nicht näher bekannten geschichtlichen Ereignissen für Deutsche und Österreicher nicht möglich ist), also sollte ich doch mit ein paar vorher überlegten Stichpunkten einen Roten Faden spinnen können.

Inzwischen haben sich auch schon ein paar Leute erkundigt, ob es eine Reihenfolge gäbe oder so was.
Nein, nicht direkt.
Ich fang an, logisch, was dann kommt... Keine Ahnung.
Aber ich denke, das sollte man vorher mit dem DJ (mir graust es immer noch, wenn ich das sage) oder zumindest mit Holger oder Jens als Trauzeugen absprechen.
Jedenfalls habe ich extra ein tragbares Mikrofon beim Musikmann mitgeordert.
Schließlich soll ja auch jeder hören, was ich zu sagen habe.

Ob man will oder nicht.
Hochzeit hat ja schließlich nichts mit Demokratie zu tun, oder?

13 Mai 2006

Trauringe III

Sie sind wieder da.
Die Trauringe sind vom Goldschmied zurück, wesentlich schneller als erwartet rief die Dame gestern an und meldete Vollzug.

Zuerst hatte ich es total vergessen, aber Mittwoch auf dem Rückweg von der Arbeit habe ich sie dann geholt.
Sieht gut aus, man sieht nicht den geringsten Unterschied, als ob gleich das richtige Datum drauf gewesen wäre.

Ok, noch mal 18€ gezahlt, wobei mir die Goldschmiedefrau noch erzählte, dass das nun wirklich nicht so selten wäre, wie man meinen würde.

Aus der Ecke wo der Goldschmied saß, kam Gelächter.

11 Mai 2006

Notiz an mich selbst...

~Notiz Anfang~

Die Zeit wird knapp, du hast noch mehr Themen als verbleibende Tage.
Jeden Tag Blog schreiben!

~Notiz Ende~

Die Schuhe des Bräutigams

Ok, Männer, mal ehrlich, was ist der größte Unterschied zwischen uns und den Hühnern?
Richtig, wir können ein Paar Schuhe in 10 Minuten kaufen, kommen damit mindestens 2 Jahre aus und brauchen derer maximal 4 in Besitz um voll den gesellschaftlichen Ansprüchen zu genügen.
Hausschuhe, Straßenschuhe Sommer, Straßenschuhe Winter, Schicke Schuhe, das muss reichen; wenn man noch Sport macht, selber Schuld, dann sicher noch Turnschuhe, und wenn man viel Krawatte trägt, dann hat man halt 2 Paar schicke Schuhe.
Ok, 6 Paar Maximum.

Frauen sind da anders.
90 Paar Schuhe, passend zu allen Lebenslagen, plus noch mal 40 für Stimmungen zwischen den Stimmungen, jeweils eines für Ausgehen im Dämmerlicht, für Spazierengehen im Sonnenaufgang, für Barfuss laufen am Strand und für Tage die mit G enden, es summiert sich im Laufe der Zeit locker auf ein Schuhzimmer zusammen.
Ich glaube das liegt daran, dass schon kleine Mädchen sich Aschenputtel mit dem verlorenen Schuh immer wörtlich vorstellen und da quasi schon ein präpubertäre Neurose geschaffen wird:
Haste keine schönen Schuhe, gibbet keinen Prinz!

Jedenfalls, und das ist hier eigentlich mein Thema, brauche ich für die Hochzeit ein neues Paar Schuhe.
Nicht, dass mein altes schickes Paar nicht mehr gut aussähe oder passen würde, nein, der Schneider hat gesagt, dass man dieses von mir geliebte Lloyds-Muster nicht zu dieser Art von … Kleidung tragen darf.
Sandalen oder gar nichts.
Kleiner Scherz.
Nein, glatte Schuhe sollten es sein, wenig Nähte, aber kein Hochglanz.

Ok, alles klar, dachte ich mir, gehst du einfach mal in die Stadt und guckst durch die Läden.
Mein persönlicher Rekord, und da bin ich stolz drauf, liegt bei Schuhkauf unter 4 Minuten.
Rein, Tchacks gegriffen, anprobiert, passt, gezahlt, raus. 2 Sommer gehalten.
Mir war zwar klar, dass das diesmal nicht möglich sein wird, aber wirklich lange wollte ich nicht rumeiern.

Zu dumm, dass Dani Wind von der Sache bekommen hat.
Es gibt nur eine Sache, die schlimmer ist, als Frauen die Schuhe kaufen, nämlich Frauen, die mit ihren Männern Schuhe kaufen. Wenn ihr mal Lust auf frustrierte und gequält dreinschauende Männer habt, geht mal donnerstagabends in den lokalen Deichmann.
„Nein, so kannst du nicht rumlaufen, das passt nicht zu dir!“
„Versuch doch mal die hier, das ist nun schick.“
„Jesus hatte nicht solche an, das stimmt nicht, wir kaufen die jetzt!“
Ich hab’s versucht wochenlang zu verzögern, aber ich kam nicht drum rum. Sie wollte mit.

Nein, diesmal wird nicht getrödelt, wir kaufen auf Männerart Schuhe!
Das Weib im Schlepptau, ab rein in einen Schuhladen und mit einer flotten Links-rechts-Blickkombination erkannt, dass es hier nichts gibt, was ich suche.
Also direkt und unter Protest von Daniela „Aber wir haben doch noch nicht da hinten geguckt!“ wieder raus.
Nächster Laden, ähnliches Glück, wobei ich mir, um das Gemaule abzustellen, Zeit genommen habe, ein Paar anzuprobieren.
Aber leider habe ich Füße wie ein Jäger und nicht wie ein Sammler, so dass ich mit hydrodynamisch geformter Pfeilform dann doch deutlich an meine (Zehen-) Grenzen stoße.
Und auch im dritten Schuhladen war es Essig mit meinen Vorstellungen.
Tolle Jesuslatschen, geile Gummistiefel, aber sonst…
Etwas frustriert, dass wir nun schon eine Stunde durch die Stadt laufen und ich erst 2 Bratwürste vom Stand gegessen habe, näherten wir uns dann einem Frauenladen, also einen Laden in dem Männer nie alleine anzutreffen sind, sondern nur mit Frau oder gar nicht.
Der gemeinte Laden hier: Strauss.
Ich weiß gar nicht mehr, was Dani genau dort wollte, vermutlich „nur mal kurz gucken“, jedenfalls kam sie auf einmal mit einem passenden Paar Schuhe auf mich zu, der ich wartend bei den Sonnenbrillen stand.
Wer hätte das gedacht!
Die passten nicht nur, die sahen auch noch gut aus.
Und kosteten sogar ein Vermögen.
Yippie.

Männer, es kommt für jeden Mann beim Einkaufen der Zeitpunkt, in dem man stark abwägen muss zwischen „viel zahlen und heim“ sowie „etwas günstiges aber noch einen weiteren Tag mit ihr durch die Stadt suchen“.
Nicht, dass ich geizig wäre. Aber bei gleicher Qualität zahle ich nun mal ungern 50€ mehr, außerdem wollte ich meinem Engel ungern die Befriedigung geben, dass sie die Schuhe schon wieder ausgesucht hat.
Ach, sei’s drum. Hauptsache Schuhe. Ab zu Kasse und gut.

Ich hab dann zu Hause noch mal eine Runde auf meiner Brust getrommelt und auch den Schuhkarton benutze ich noch bald für irgendwas anderes männliches wie abgefeuerte Patronenhülsen oder selbstgezogene Tigerzähne.
Aber trotzdem grinst Dani mich stets feist in dem Wissen an, dass auch wenn ich grade in Boxershorts und Hawaihemd mit meinen einzulaufenden Hochzeitsschuhen am PC sitze, sie diese ausgesucht hat und damit wieder einen kleinen Sieg verbuchen konnte.

Egal, Hauptsache endlich Schuhe für die Hochzeit.

10 Mai 2006

Tanzschule III

Hah!
Hab ich gerockt.
Ja, in der dritten und letzen Tanzstunde, diesem kleinen Horrorkabinett der Bewegungen, hab ich Dani direkt gezeigt wo der Lurch den Lurchi hat.

Leicht frustriert war sie nach dem 2. Mal, irgendwie hatte ich mich da sehr dumm angestellt, und sie sah ihre Hoffnungen für ein überwältigendes Tanzerlebnis auf unserer Hochzeitsfeier schon im Meer meiner bewegungslegasthenischen Anfälle untergehen.
Das tat mir leid, sie so deprimiert zu sehen.
Tanzen ist für sie nun mal super und diese Show auf RTL macht es einem nicht grade leichter zu argumentieren, dass man nix kann, wenn eine Heide Simonis sogar jedes Mal weiter geschoben (kommt von Schiebung) wird und die kann wirklich nix.

Ach…
Was soll’s, ich liebe sie ja.
Also Daniela, nicht das Wrack von RTL!

Es näherte sich die 3. Tanzstunde, inzwischen war noch ein Paar hinzugekommen, so das wir also zu 6. bereit standen.
Alles auf Position, Dani ließ die Schulter ein wenig hängen, und … los.
Hah!
Hättet ihr mal sehen sollen, wie das Püppchen rumgewirbelt habe.
Orkane wird man nach mir benennen.

Keine Ahnung warum, aber irgendwie habe ich in der Woche wohl den Bogen so gut raus gefunden, so dass sogar der Tanzlehrer gestaunt hat.
Und Dani erschrak sich gleich mehrfach.
Ich kam, ich führte, ich waltzerte.

Verstehen wir uns richtig!
Ich finde tanzen immer noch blöd.
Aber zu sehen, dass Dani mich erstaunt ansah, die Schritte vergaß und wir wegen ihr ins stolpern gerieten, war es wirklich wert, mal heimlich zwischendurch im Solo die Schritte zu üben.
Es ist doch ihre Hochzeit…

Ja, die restliche Stunde war anstrengend, aber gut.
Denn ich wusste und konnte noch alle Schritte.
Selbst als die Takte im Originaltempo aus dem Boxen kamen, verloren wir nicht die Fassung und schwebten über das Parkett wie Cinderella und der Typ in der weißen Uniform.

Inzwischen haben wir zuhause auch noch mal geübt.
Es klappt immer noch und ich bin mir sicher, dass wir (ich) zumindest den ersten Tanz überstehen.
Das mit dem Schleiertanz bereitet mir zwar einzig noch Sorgen, aber nicht mehr so sehr wie bisher.
Wer hätt’s gedacht?

Der Junge kann tanzen...

09 Mai 2006

Junggesellen-Abschied III

Am Samstag waren unsere Junggesellenabschiede.
Holger und Janine hatten sich echte Mühe in den vergangenen Wochen gegeben, sowohl das Datum und auch das Was geheim zuhalten, hatten dabei sogar recht gut Erfolg.
Bis vor 3 Wochen waren wir immer davon ausgegangen, es wäre das erste Mai Wochenende, schließlich erschien es uns perfekt.
Wir hatten keine anderen Termine, es gab ein langes Wochenende und der Abstand zur Hochzeit war ausreichend, denn eine Woche vorher wäre dann doch zu stressig gewesen. Zudem hatte Holger mich eindrücklich gewarnt, für diesen Tag keine beruflichen Seminare zu buchen, die im Mai alle massenweise stattfinden.

Wenige Tage vorher jedoch meldete sich Holger bei mir und informierte mich, dass zumindest Danis Abschied am 6. wäre, ich sollte bitte dafür sorgen, dass sie sich dann nichts vornimmt. Jener Samstag jedoch war von uns für Ahaus verplant, letzte Gespräche mit Kirche, Restaurant und Fotograf etc.
Dani, unwissend über Holgers Anruf, hatte nämlich genau an dem Abend angefangen, die Termine in Ahaus zu vereinbaren, einen sogar schon am Freitag, so dass mein kurzfristiger Einfall, einfach Samstag die Abfahrt durch lange schlafen oder quengeln zu verzögern, bis die Mädels da wären, auch ins Wasser fiel.
So fand ich mich also wenige Tage später in der Position wieder, dass ich zwar hinter Danis Rücken alle Termine in Ahaus wieder abgesagt, ihr davon aber natürlich nichts gesagt hatte, sie sich nun jedoch wunderte, warum ihre Mutter, die von Holger und Janine informiert worden war, sie fragte, warum sie immer noch Termine für den Samstag in Ahaus machen würde.
Chaos!

Nun, zum Glück, und das meine ich wirklich so, reden Daniela und ich sehr viel miteinander, so dass nach kurzem Nachdenken und Gespräch sich nun herausstellte, dass sie zwar wusste, was die mit mir auf dem Junggesellenabschied vorhaben, nicht aber wann er sei; ich hingegen nicht wusste, was die mit ihr machen, aber wann.
Da aber plötzlich alle meine Jungs an jenem Samstag mit ziemlich fadenscheinigen Argumenten keine Zeit mehr hatten und sich umgekehrt überraschend Jens & Henning zum Besuch „weil sie in der Nähe seien“ ankündigten, konnten wir uns ausrechnen, dass ich an dem Samstag ebenfalls dran wäre.

Spannung machte sich breit.
Würde Dani einen Chippendale-Männerstrip sehen? Würde ich die erste Frau mit 3 Möpsen kennen lernen? Flug nach Spanien? Pizza-Strip in Italien? Staatsausweisung aus der Türkei?
Schließlich hatten wir ja einige Wünsche geäußert, das soll doch wohl alles geklappt haben?

Nun, fast.
Letzten Samstag dann stürmten am frühen Nachmittag eine kleine Horde von unseren Freunden in unsere Wohnung, die Jungs packten sich mich und wir fuhren zu einem mir unbekannten Ziel, irgendwo Richtung Mönchengladbach. Über Dani erfuhr ich nur, dass die erstmal picknicken würden, während ich...
Oh man.
Die ganze Fahrt über kam Holger alle 2 Minuten mit einer neuen Geschichte die ich nun angeblich machen müsste. Tauchen mit Krokodilen, Fallschirmspringen im Tandem, Kühe melken, alles war dabei. Ich war leicht nervös.
Es gibt im Moment nämlich genau 3 Dinge im Leben, die nun so kurz vor der Hochzeit nicht mehr machen würde: Fallschirmspringen, Bungee springen und Speedboot fahren.
Das Risiko, mir dabei die Hacken zu brechen und dann in der Kirche zu humpeln sticht meine Neugier und Abenteuerlust nämlich im Moment deutlich aus, so dass ich Holger, in böser Vorahnung, am Mittwoch noch angerufen hatte, dass es so was bitte auf gar keinen Fall sein dürfte.
Und jetzt ratet Mal, wo wir hinfuhren…
Ein Flugplatz für Segelflieger und Fallschirmhüpfer in Grefrath.

Ok, die haben das knapp 20 Minuten durchgezogen, und mir erzählt, mein Sprung wäre um vier, ich solle gleich endlich mal zur Einweisung gehen.
Ihr glaubt nicht, was mir ein Stein vom Herzen gefallen ist, als die mich lachend und unter Kamera aufgeklärt haben, dass das zwar ursprünglich geplant war, aber aufgrund meines Anrufes am Mittwoch dann doch abbestellt worden ist.
Leck mich fett, hab ich geschwitzt.

Ich möchte an dieser Stelle übrigens noch erwähnen, dass einen Tag später 2 Fallschirmspringer tödlich verunglückt sind. „Ungebremst auf einem Acker aufgeschlagen“ hieß es in den Nachrichten.
Ich glaube, daher kommt ursprünglich das Wort Totengräber.

Jedenfalls haben wir dann erstmal rund um den Flugplatz gebosselt und jedes Mal, wenn einer in den Graben geworfen hat, musste ich einen trinken.
(Mir kam so manch ein Wurf sehr seltsam vor, das ließ dann aber auch irgendwann nach...)
Außerdem musste ich unterwegs Aufgaben bewältigen, zum Beispiel gelbe viel zu kleine Gummihandschuhe tragen, mit der spitzen Hammerseite Nägel in einen Baum hauen, mit einer Klobürste weitwerfen oder Gummibänder bei orkanartigem Seitenwind in eine Bierkiste schnipsen. Und immer wenn was nicht klappte: Martini oder Roten trinken.
In der Sonne.
Bei 2 Broten Frühstück als Grundlage.
Als wir auf dem Rückweg waren, um 7 war in der Düsseldorfer Altstadt einen Tisch im Lousianna bestellt, war meine Lampe so was von an, dass ich ehrlich besorgt um Holgers Auto war.
Ging aber gut, zumal wir nach dem Umstieg auf S- und U-Bahn in der Altstadt ordentlich fettig essen waren, dicke Burger und Bier.

Ich erwähne nun nicht, dass ich den Rest des Abends, ab holgers Wohnung, ein viel zu enges rosa T-Shirt mit einer gut lesbaren „Ich will heiraten“ Markierung und eine rosa Handtasche tragen musste, zusammen mir einem Pulk von roten Herz-Luftballons.
Das wäre mir wohl zu peinlich.

Was ich aber gerne erzähle, ist dass ich natürlich als Aufgabe hatte, Dinge wie Haarklammern und Schnäpschen zu verkaufen, Unterschriften von Chikkas auf meinem Muscleshirt sowie Widmungen und Glückwünsche in einem Büchlein zu sammeln.
Wer schon mal in der Düsseldorfer Altstadt war, kann sich vorstellen, was ich meine, wenn ich sage: Das war nicht so schwer wie man meint.
Allein mit allen Junggesellenabschiedsgruppen vor Ort hätte man locker eine 500 Personen Party auf die Beine stellen können, außerdem war in Düsseldorf noch „Nacht der Musseen“, also musste ich mich nur auf die Haupttouristenstraße stellen und schon war alles im Fluss.
Selbst ein Polizist, von Holger angesprochen, hat mir eine Widmung hinterlassen.

Doch, der Abend war gut, wir hatten echt Spaß, auch wenn sich die ersten natürlich schon beim Essen verabschiedet hatten.
Der harte Kern, also Henning, Jens, Holger, HolGER und ich jedoch zogen die Party bis zur letzten Bahn durch´, und ich muss ganz ehrlich sagen: Auch wenn wir nicht in einem Stripladen waren, ich hab noch nie so viele hübsche und tiefe Ausschnitte angucken dürfen.
Denn offensichtlich haben Frauen Mitleid mit einem bald verehelichten jungen Mann in rosa Hemdchen und erlauben sich und einem angetrunken eine Menge mehr als wenn man sich zum Beispiel zufällig in der Stadt trifft.
Harmlos zwar immer noch (soll ja auch) aber schon deutlich lasziv.
BingoBingoBingo!

Nachts haben wir dann plangemäß bei Holger gepennt, schließlich hatten die Mädels unsere Wohnung okkupiert und aus einem mir nicht verständlichen Grund wollten die wohl keine angetrunkenen hormonüberfluteten Kerle aus der Altstadt nachts um 4 in Empfang nehmen.
Pussys!

Nein, war super.
Das einzige was mir gestunken hat, war, dass die Mädels Dani irgendwann das Handy weggenommen hatten und wir uns nicht SMS’en konnten, was beim anderen gerade geht.
Das hatten wir nämlich eigentlich so ausgemacht, und wenn Dani mal anders als abgesprochen nicht auf Nachrichten antwortet werde ich leicht nervös.
So tippte ich also treudoof und befehlsgemäß weiterhin meine Meldungen und hoffte auf das Beste.

Am nächsten Morgen, eigentlich Mittag dann, kehrte ich jedoch heim und fand Dani wohlbehalten und unversehrt auf dem Balkon in der Sonne, so klärte sich alles schnell auf und auch sie hat viel Spaß gehabt.

Doch, war wirklich gut.
Egal, ob ich mir das urspünglich anders vorgestellt hatte oder nicht; wichtig war, dass ein entscheidender Teil meiner Freunde da war, dass wir ausgelassen gefeiert haben, dass ich wie eine Tunte in der Altstadt rum gelaufen bin und dass ich schon heute versprechen kann, dass ich für diesen doch wirklich gelungenen Tag mich eines Tages, bei den Abschieden von den Beteiligten Freunden revanchieren werde.

Junggesellenabschied gefeiert.
Jawoll!
Jetzt kommt bald die Hochzeit...

04 Mai 2006

Trauringe II

Lange habe ich nichts geschrieben, es ist auch nicht wirklich viel passiert.
Die Trauringe sind fertig, mein Anzug (Kostüm?) ebenso, ich habe Schuhe auf männliche Art ausgesucht, der Tanzkurs ist erfolgreich abgeschlossen und es gab ein riesen Chaos mit den Junggesellenabschieden und deren Planung.
Aber eines nach dem anderen.

Die Trauringe, das hatte ich ja schon geschrieben, sind bereits seit 4 Jahren vorhanden.
(Wow, 4 Jahre ist das schon wieder her???)
Sie mussten nur noch graviert werden, das Trau-Datum sollte rein, sieht man mal ab von Danis Vorsteckringwunsch war es das.
Und wie der Zufall es wollte, befindet sich auf meinem morgendlichen Frühstücksbrötchenkaufweg ein Goldschmied linker Hand ansässig.
Also die Goldschmiede ist linker Hand, nicht der Goldschmied. Welche Hand der benutzt weiß ich nicht.
Allerdings sah der Laden mir stets zu hippig aus, mehr so wie ein 30-Jähriger gerade selbstständig gemachter Jung-Goldschmiedemeister, der sich auf gut Glück einen kleinen Laden zwischen Schlecker und Wohngebäude gemietet hat, so dass ich nie wirklich drin war.
Auch die Auslagen waren eher ... kreativ, so Richtung Amulett "von Panzer überwalzt" für 5000€.

Nun, eines morgens, auf dem Weg zu meiner täglichen Ration Schweinebraten mit Krautsalat im Mürbchen fasste ich mir ein Herz und an den Sack und marschierte hinein, vollkommen überrascht dann des Innenlebens.
Kaum war ich 2 Meter im Laden kam mir eine ältere Dame freudestrahlend entgegen und begrüßte mich wie einen verlorenen Sohn. Wirklich, absolut überraschen freundlich.
Ich zeigte ihr meinen Ring, fragte nach Gravur, war positiv überrascht des Preises (12 Euronen für beide) und der Terminarbeit (3 Tage), versprach am nächsten Tag wieder zu kommen und verließ den Laden auch schon wieder.
Im Rausgehen sah ich noch eine gerahmte Meisterurkunde von 1937, die auch zu dem hinter einen Vorhang sitzenden Goldschmied gehörte.
Ich war begeistert.

Nun stellte sich aber ein anderes Problem, vielmehr eine kleine Frage mir und Daniela abends.
Welches Datum nehmen wir denn?
An sich war mir die Antwort gleich klar, der kirchliche Tag sollte es doch sein.
Aber Dani schien irgendwie anderer Meinung und so brauchten wir ein Paar stunden bis wir uns einig waren.
Der 27. Mai also.

Am nächsten Tag in den Laden, Ringe und Telefonnummer flux hinterlassen, wartete ich dann auf den Rückruf wenige Tage später.
Natürlich vergaß ich genau einen Abend mein Handy und natürlich hat der Goldschmied, vielmehr besagte freundliche Dame, mich an dem Abend mehrfach ohne Rufnummernanzeige versucht zu erreichen.
Also ging ich heute mal auf gut Glück in den Laden, und natürlich waren die Ringe bereits fertig.

Ich hatte bei der Bestellung extra die Schriftart ausgesucht, eine leichte Schreibschrift; außerdem wollte ich den Mai ausgeschrieben haben, 27. Mai 2006 also.
Das sah auch alles wunderbar aus, die Gravur war perfekt.
Nach Zahlung der 12€ ging ich also glücklich ins Büro, zeigte die Ringe Chef-Schwiegervater und lachte mit ihm darüber, dass man das Datum, den 29. Mai 2006 ja kaum lesen könnte, so sauber war die Gravur noch in dem Gold.

29. Mai 2006 ??????
Ahhhhhhh!!!!!!!!

Ja, manchmal ist doof ja ganz nett, in meinem Fall sogar ganz niedlich.
Aber wenn man dem Goldschmied das falsche Datum gibt, dann...

Junge, junge.
Theo meinte, Dani würde das sicher nicht bemerken.
Holger wolle unbedingt, dass ich ihr das erst sage, wenn er mit Kamera dabei ist.
Und Kollegin Britta verließ kopfschüttelnd den Raum.

Naja, also... sie hat’s gemerkt.
Zuerst dachte sie, das wäre ein Scherz, ich hätte die falsche Zahl nur eingeklebt.
Dann, nach kurzem Rubbeln, konnte sie sich ihrem Gesichtsausdruck nach nicht entscheiden, ob
sie mir eine ballern oder mir mitleidig über die Wange streicheln soll.
Es folgten so an die 10 "Oh man!".

Nun, jedenfalls war ich dann heute Nachmittag noch mal in der Goldschmiede.
Nach dem sich das allgemeine Gelächter gelegt hatte und alle anwesenden Kunde sich die Tränen aus den Augen gewischt hatten, versicherte man mir, dass sich das beheben ließe.
Es käme nicht so oft vor, wieder lautes Gelächter, aber es gäbe da Methoden.
In einer Woche wäre das dann richtig.

Und das alles nur, weil ich dieses Jahr wenigstens 1x an meinen Geburtstag gedacht habe...

Zitat: Werner Mitsch

Wo sind die weltoffenen Geistlichen, die ihren Hochzeitspaaren eine fröhliche Empfängnis wünschen...
Werner Mitsch